Ein Grußwort aus Amazonien zum Abschluss der Weltklimakonferenz

Asche, Rauch und Nebelkerzen


25.11.2024: Ich bin gestern aus Baku zurückgekommen, wo es auf der COP29 nicht gelungen ist, die Industrieländer, die am meisten für den Klimawandel verantwortlich sind, zu einem wirksamen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise zu bringen. Sie haben auch kein faires Ziel für die Klimafinanzierung beschlossen. Infolgedessen werden die Bevölkerungen des globalen Südens, wie z. B. Brasilien, weiterhin die Rechnung bezahlen müssen.

Heute feiert die Großstadt Santarém im Bundesstaat Pará, in dem im kommenden Jahr die 30. Weltklimakonferenz (COP30) stattfindet, das Fest seiner Schutzpatronin Nossa Senhora da Conceicao unter grauem Himmel und atmet Asche, Ruß und Rauch (infolge der Hitze und nicht gelöschter Brände im Gebiet der Flüsse Tapajos und Amazonas).

Unterdessen hat der Gouverneur Parás, Helder Barbalho, in Baku mit einer Mega-Show und seiner Selbstinszenierung als Klimaretter den Countdown zur COP30 in Belém mit eingeläutet. Doch wir dürfen nicht auf diese „Brot und Spiele für das Volk“-Story hereinfallen.
Entweder wir machen uns stark und zeigen der Welt, dass im wirklichen Bundesstaat Pará jenseits der Show das Agro-Rohstoff-Wasserkraft-Business die Wälder in Brand setzt, die Flüsse verschmutzt und die Bevölkerung der Klimakrise ausliefert. Ohne dass der Super-Gouverneur strukturelle Maßnahmen zum Schutz der Menschen in seinem Bundesstaat ergreift. Oder wir werden wieder einmal nur die Zierde eines Festivals sein, das in unserem Namen veranstaltet wird.

Möge Nossa Senhora da Conceicao, unsere Liebe Frau von der Empfängnis, die Menschen dazu bringen, die Augen zu öffnen, diese katastrophale Situation nicht länger als naturgegeben hinzunehmen und sich stattdessen zu erheben, um für ihre Rechte zu kämpfen.

Sara Perreira,  Koordinatorin der ASW-Partnerorganisation FASE Amazonia