"Unser Befreiungskampf für die Entrechteten Indiens geht weiter"

22.07.2010 · 01:00 Uhr

22.07.2010 Indien ist seit etwas mehr als 60 Jahren ein freies Land. 1950 trat eine Verfassung in Kraft, deren Präambel allen Indern soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit verspricht. Aber bis heute haben Freiheit und Gerechtigkeit nicht die Hütten der entlegenen ländlichen Gebiete erreicht.

 

„Wir führen einen zweiten Befreiungskampf“, sagt Krishnammal. „Wir kämpfen um die Herauslösung von meist kastenlosen Tagelöhnern aus sklavenähnlichen Abhängigkeitsverhältnissen von Großgrundbesitzern. Wir konnten schon 55.000 Familien aus dieser leidvollen Unterdrückung befreien. Außerdem kämpfen wir gegen weiteren Landraub durch Shrimpsfarmen, die sich in der Küstenregion Tamil Nadus ausbreiten.“

 

Mit wir meint Krishnammal sich, alle Verbündeten und ihren Ehemann Sankaralingam Jagannathan, mit dem zusammen sie im Herbst 2008 den Alternativen Nobelpreis erhielt. Ausgezeichnet wurde mit diesem Preis insbesondere der rund 60 jährige Einsatz des Ehepaares für die Schwächsten der Schwachen, die kastenlosen Landarbeiter.

 

So alt wie der Kampf der beiden engagierten Inder, die sich den Ideen Gandhis verpflichtet fühlen, ist auch ihre Ehe: am 6. Juli 1950 gaben sie sich das Jawort. Sankaralingam Jagannathan ist mittlerweile 98 Jahre alt. „Trotz seines fortgeschrittenen Alters lebt er noch immer für die Sache“, informiert uns Krishnammal Jagannathan in ihrem Brief.

 

Die ASW unterstützte die Arbeit des Ehepaares erstmals 1968 und ist 2008 eine Partnerschaft mit der von den Jagannathans gegründeten NGO LAFTI (Land for Tillers’ Freedom) eingegangen. Unterstützt wird von uns vor allem der Kampf gegen die Shrimpsfarmen.