Langfristige Ernährungssicherheit durch naturschonende Landwirtschaft

17.04.2008 · 01:00 Uhr

Aktuelle Agrarstudie bekräftigt NGO-Ansatz

Nur ein naturschonender Anbau hat langfristig das Potential, eine wachsende Menschheit zuverlässig mit Nahrungsmitteln zu versorgen - zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller internationaler Landwirtschaftsbericht. Die Abkehr von Monokulturen und eine Rückbesinnung auf traditionelle lokale Anbaumethoden seien insbesondere in den Entwicklungsländern dringend erforderlich. Besonders brisant an der großangelegten Studie von 400 unabhängigen Wissenschaftlern und Entwicklungsexperten ist, dass sie von der Weltbank initiiert wurde, aber zu gänzlich anderen Ergebnissen kommt als die Weltbank: Diese hat bisher versucht, auch Kleinbauern von den Vorteilen eines Düngemittel- und chemieintensiven Landbaus zu überzeugen.

 

Dass gerade Kleinbauern ganz andere Potentiale haben, arbeitet der von 60 Regierungen verabschiedete und am 15. April veröffentlichte Bericht klar heraus. Lokales Wissen über lokal angepasste, bodenschonende und wassersparende Anbaumethoden sei nicht geringzuschätzen und solle in Agrarentwicklungsstrategien einbezogen werden.

 

Die Ergebnisse der Agrarstudie (IAASTD) unterstützen den Entwicklungsansatz, den Nichtregierungsorganisationen wie die ASW und deren Partner seit vielen Jahren verfolgen. So hat zum Beispiel das ASW-unterstützte Centre for Sustainable Agriculture in Südindien gemeinsam mit Kleinbauern über einen angepassten chemiefreien Anbau große Erfolge und wesentlich bessere Einkommen erzielt: Die Ernten sind stabiler, auch wenn sie kurzfristig geringer ausfallen können als bei hohem Düngereinsatz. Weil Böden und Wasserreserven geschont werden, haben auch die Kinder der Farmer noch eine Perspektive.

 

Auch im Senegal haben das von der ASW unterstützte Saatgutnetzwerk ASPSP  und der Verband UCEM zur ökologischen Dorfentwicklung in den letzten Jahren gute Erfolge mit lokal angepassten Anbaumethoden erzielt.

 

Der Koordinator des senegalesischen Saatgutnetzwerkes Lamine Biaye berichtete auf der internationalen Konferenz Planet Diversity  vom 12-16. Mai in Bonn über den Ansatz seiner Organisation.