Die Menschen der Westsahara haben am 14. Dezember einen kleinen Sieg errungen: Das EU-Parlament hat sich in Straßburg mehrheitlich dafür ausgesprochen, das aus völkerrechtlicher Sicht problematische Fischereiabkommen der EU mit Marokko nicht zu verlängern. Der Vertrag bezieht die Gewässer des von Marokko besetzten Teils der Westsahara mit ein, ohne dass dessen Bewohner an den Einkünften aus dem Verkauf der Fischfangrechte an die Europäer beteiligt würden.
Im Juli 2011 hatten sich 20 von 27 EU-Regierungen, unter ihnen auch die Bundesregierung, für eine Verlängerung des umstrittenen Abkommes ausgesprochen, das eigentlich im Februar 2011 augelaufen, seither aber vorläufig weiter angewendet worden war. Anfang des Jahres hatte sich die deutsche Regierung noch kritisch zu dem Vertragswerk geäußert.
Marokko reagierte verärgert auf die Entscheidung des EU-Parlaments und hat alle Fangflotten aus der Europäischen Union aufgefordert, marokkanische Hoheitsgewässer zu verlassen.