Die brasilianische Regierung will allen Widerständen zum Trotz das Großprojekt durchsetzen. Nach ihrer Meinung ist die Wasserkraft aus dem Amazonasgebiet unverzichtbar, um das Wirtschaftswachstum zu garantieren.
Das Staudammprojekt wird schwerwiegende Folgen für das regionale Ökosystem haben und damit auch für die Lebensbedingungen zahlreicher indigener Völker, die befürchten, dass der Staudamm zum Austrocknen der Flüsse führt. Zwischen 20.000 und 40.000 Menschen werden vertrieben oder umgesiedelt.
Am 26. Januar 2011 erließ die brasilianische Umweltbehörde IBAMA eine vorläufige Baugenehmigung für das umstrittene Wasserkraftwerk am Xingu-Fluss. Die Baugenehmigung wurde erteilt, obwohl die Umweltverträglichkeitsprüfungen unzureichend waren und das IBAMA daraufhin dem Baukonsortium Auflagen erteilt hatte, die bislang nicht erfüllt wurden. Kurz darauf hat ein Gericht in Belem die Teilgenehmigung der Umweltschutzbehörde wieder außer Kraft gesetzt und damit einen Baustopp verhängt. Dieser Baustopp wurde jetzt von einer höheren gerichtlichen Instanz wieder aufgehoben.
Der Widerstand gegen das Projekt geht in eine neue Runde. Mai 2008 hatte sich das Bündnis „Xingu Vivo para Sempre“ gegründet, welches heute mehr als 200 Organisationen und Vereine des Wassereinzugsgebietes Xingu vereint. Seit 2007 unterstützt die ASW die Bewohner der Region in ihren Kampagnen.