Peking plus 20: Indien räumt Benachteiligung von Frauen ein

11.02.2015 · 11:10 Uhr

In einem Bericht, den die indische Regierung einer UN-Kommission des asiatisch-pazifischen Raumes übergeben hat, räumt sie gravierende Benachteiligungen von Frauen in der Gesellschaft ein. Die mangelnde Gleichstellung der Inderinnen mindert das Potential des Landes zu einer alle Menschen einbeziehenden Entwicklung.

Der Bericht, der die Ziele der UN-Frauenkonferenz von Peking 1995 auf das seither in Indien Erreichte hin überprüfte, sieht Frauen bei Bildung, Einkommen und Beschäftigung weiterhin benachteiligt. Außerdem hat ihr niederer Status in den meisten gesellschaftlichen Gruppen Folgen auch für ihre Ernährung und Gesundheit.

Die indische Regierung, die nach zahlreichen Todesfällen bei Sterilisationen vor großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich steht, wollte weitere kritische Bereiche nicht kleinreden. Auch Frauenarmut, Unterernährung, Analphabetismus, mangelnde Gesundheitsversorgung, schlechter Zugang zu materiellen Ressourcen und mangelnde Partizipation an Entscheidungen und Macht müssten im Sinne der Gleichstellung und der Frauenrechte dringend angegangen werden, so der Bericht.

Die Aussagen des Berichts decken sich mit den Befunden von ASW-Partnerinnen in Indien, obwohl diese die Frauenrechtslage noch deutlich kritischer sehen. Die extreme Gewalt gegen Frauen im öffentlichen und häuslichen Bereich haben diese zum Anlass genommen, noch energischer für eine konsequente Umsetzung des Gesetzes zum Schutz der Frauen vor häuslicher Gewalt einzutreten.

Auch die Asien-Direktorin von UN-Women stellte anlässlich von Peking plus 20 kürzlich fest, dass in vielen asiatischen Ländern bestehende Gesetze gegen häusliche Gewalt einfach nicht umgesetzt würden.