Entwicklung – aber für wen: Das Thyssen-Krupp-Stahlwerk in Brasilien

12.11.2009 · 00:00 Uhr

Informations- und Diskussionsveranstaltung mit einer Delegation der brasilianischen Fischer und einer Vertreterin des Instituts PACS - Políticas Alternativas para o Cone Sul, Rio de Janeiro

 

Seit September 2006 baut Thyssen-Krupp zusammen mit der Companhia Vale do Rio Doce (CVRD) an dem Stahlwerkkomplex Companhia Siderúrgica do Atlântico (CSA) in der Bucht von Sepetiba im Bundesstaat Rio de Janeiro. Bereits seit 2007 klagen lokale Fischer, Bügerinitiativen und Menschenrechtsgruppen aus dem Bundesstaat Rio de Janeiro gegen den Stahlkonzern. In der westlichen Region von Rio leben rund 8.000 Familien, die vom Fischfang lebten und durch die Errichtung des Stahlwerks und der Häfen direkt betroffen sind.

 

Die Region, in der Thyssen-Krupp baut, ist außerdem bekannt als Gebiet, in dem eine der gefährlichsten Milizen Rio de Janeiros agiert. Verschwundene und Morde sind dort alltäglich. In einem solchen Umfeld verschiedenster krimineller Interessen und Machträume ist die Artikulation von Widerstand derjenigen, die gegen den Bau des Stahlwerkes protestieren, äußerst schwierig. Am 19. März dieses Jahres beraumte deshalb die Menschenrechtskommission des Parlaments von Rio de Janeiro, ALERJ, eine öffentliche Anhörung an, um den Vorwürfen einer Verbindung zwischen den Sicherheitskräften des Unternehmens und den Milizen nachzugehen. Diese Sicherheitskräfte bedrohten und verfolgten Arbeiter und Fischer, die gegen das Bauvorhaben protestierten.

 

Veranstalter:

Rosa Luxemburg-Stiftung, Nachrichtenpool Lateinamerika NPLA, FDCL, KoBra, Amigos do MST/Freundinnen und Freunde der MST, Rettet den Regenwald, FIAN Berlin, FUgE Hamm, Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW), BUKO Berlin, AK Internationalismus der IG-Metall, Berlin