Mit Streiks reagierten indische Kleinhändler, Ladenbesitzer und Millionen anderer Menschen Mitte September auf die von der Regierung beschlossene Öffnung des indischen Einzelhandels für internationale Lebensmittelkonzerne. Einen ersten Vorstoß der Regierung in diese Richtung hatten Protestler und die linken Partner in der Regierungskoalition im Oktober 2011 noch abwenden können.
Beobachter gehen davon aus, dass die Regierung diesmal keinen Rückzieher macht und künftig Konzerne wie Metro oder Carrefour im indischen Einzelhandel mitmischen werden.
Über die Konsequenzen wird zurzeit heftig gestritten. Während die Regierung behauptet, die ausländischen Unternehmen würden Millionen neuer Arbeitsstellen schaffen, fürchten Nichtregierungsorganisationen um das Auskommen der rund 37 Millionen Menschen, die im indischen Einzelhandel beschäftigt sind oder die als kleine Straßenhändler ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Auch wir, die ASW sind besorgt. Zum Beispiel könnten ASW-geförderte Frauen-Selbsthilfegruppen, die sich mit der Verarbeitung und Vermarktung lokaler Produkte alternative Einkommensmöglichkeiten geschaffen haben, durch die genannten Reformen einen schweren Rückschlag erleiden.