Zivilgesellschaft in Burkina Faso konnte Putschversuch abwenden

01.10.2015 · 12:53 Uhr

Burkina Faso hat Mitte September einen Putschversuch abgewendet. „Dank des Drucks aus der Zivilgesellschaft und von Gewerkschaften, dank des Drucks aus der Afrikanischen Union, der Vereinten Nationen und der Europäischen Union haben die Anführer des Staatsstreiches sich zurückgezogen. Seit Freitag, den 24. September, entwaffnet die reguläre Armee die Präsidentengarde (RSP) und in ein paar Tagen soll ein neuer Wahltermin bekanntgegeben werden.“
Dies berichtete uns Selsaoud Sawadogo, der Koordinator unserer Partnerorganisation CCD. Mit seiner Mail übermittelte er uns auch, wie er die gefährliche Situation während des Staatstreiches, der vom 16. bis 22. September dauerte, erlebte. „Für fünf Nächte verließ ich mein Zuhause, denn die Häuser von Mitgliedern der Organisationen der Zivilgesellschaft wurden von Soldaten der Präsidentengarde durchwühlt. Alle, die gegen den Putsch sensibilisiert hatten, wurden gesucht.
Schließlich hat der Mut der Bevölkerung die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS gezwungen ihre Position zu ändern, nachdem sie zuerst den Putsch unterstützt hatte.“

Selsaoud Sawadogo nimmt hier Bezug auf den Krisengipfel der ECOWAS im nigerianischen Abuja. Dort hatten die westafrikanischen Staatschefs die Präsidentengarde aufgefordert, die Waffen niederzulegen.

Wir freuen uns über diesen Ausgang der Krise und danken der Zivilgesellschaft Burkina Fasos und insbesondere dem Team von CCD für den Mut, den Putschisten die Stirn zu bieten und Nein zu sagen zur gewaltsamen Unterbrechung des Demokratisierungsprozesses. Dieser hatte am 30. Oktober 2014 mit der Vertreibung von Blaise Compaoré begonnen, der das Land 27 Jahre autoritär regiert hatte.