Das diesjährige Partnerland der Hannover-Messe heißt Indien – und das will seine Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland intensivieren. Indiens Premierminister Narendra Modi warb bei der Eröffnung für deutsche Investitionen und kündigte Reformen an, die diese künftig erleichtern sollen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien aus.
Vor der Halle des Kongresszentrums hatten sich aber auch Menschen versammelt, die ihre Sorge um die Menschenrechte in Indien zum Ausdruck brachten. Denn zugunsten einer Beschleunigung des Industriewachstums werden in Indien derzeit Regeln außer Kraft gesetzt, die bislang die Schwächsten der Gesellschaft schützen sollen. So hat die seit fast einem Jahr amtierende Regierung den <link http: www.aswnet.de aktuelles archiv indien-landenteignung.html>„Land Acquisition Act“ zum Nachteil von Kleinbauern abgeändert.
Die gestrige Protestaktion thematisierte darüber hinaus die Angriffe gegen religiöse Minderheiten, die seit der Amtsübernahme von Modi und der hindu-nationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) zugenommen haben. Die Aktivistinnen forderten auch eine juristische Aufklärung der Mitverantwortung Narendra Modis an den anti-moslemischen Pogromen in Gujarat 2002.