„Echte Frauenrechte sind bedroht“, postet die AfD Thüringen zum Weltfrauentag auf Facebook. Und schnell kommt sie auf die „europäischen Errungenschaften“ und „unsere Kultur“ zu sprechen, die angeblich von Migranten bedroht würden.
Für uns ist das ein schlechter Scherz. Bisher hatte sich die AfD weder durch einen großen Frauenanteil noch ein differenziertes Frauenbild ausgezeichnet. Auf den Wahlplakaten vom Herbst waren Bikinis oder schwangere Bäuche zu sehen. Und beides Mittel zum Zweck: um fremdenfeindliches Gedankengut zu verbreiten und um zu spalten zwischen „unseren“ Frauen und „anderen“.
Dieser fremdenfeindliche Zug erklärt sich auch aus dem AfD-typischen Missverständnis europäischer Werte. Der von der AfD verschmähte Universalismus, das Konzept des Menschen schlechthin, ist gerade der Kernbestand europäischer Kultur. Dieser Wert prägte das vorstaatliche Christentum und wurde in der Zeit der Aufklärung in den säkularen Gesellschaften verankert.
Die AfD agiert somit weder im Namen von FeministInnen noch im Namen europäischer Werte. Menschenfeindliches, nationalistisches Denken à la AfD widerspricht sowohl dem Feminismus wie unserer Kultur. Genauso wie Feminismus Frauen nicht aufs Kinderkriegen und Muttersein reduziert, wie das die Afd mit ihrem konservativen Familienbild tut.
Anlässlich des 8. März wollen wir nocheinmal daran erinnert, wofür Feminismus steht und immer stand: Für die Selbstbestimmung von Frauen ebenso wie für Antirassismus und für die Gleichstellung aller Menschen und Formen des Zusammenlebens. Denn Feminismus wendet sich immer auch gegen die Herrschaft über die Schwächsten der Gesellschaft.