30.08.2010 Schon seit fünf Jahren unterstützt die ASW-Partnerorganisation FARR die Dongria Kondh in Orissa bei ihrem Kampf um Selbstbestimmung und gegen eine geplante Bauxitmine des Konzerns Vedanta. Eine seit 2008 betriebene Aluminiumraffinerie des Unternehmens hat bei den Kondh-Gemeinschaften bereits Opfer gefordert, weil giftiger Rotschlamm Wasser und Umgebung verseuchen.
Jetzt hat die indische Zentralregierung das Minenprojekt gestoppt. Das Umweltministerium unter Jairam Ramesh folgte einer Empfehlung der Waldbehörde FAC, die bei den Vedanta-Planungen Verstöße gegen den ‚Forest Rights Act’ festgestellt hatte. Dieses Gesetz schützt die Rechte von - vornehmlich indigenen - Gemeinschaften, die in und vom Wald leben. Außerdem würde der FAC zufolge das Ökosystem der Region schwer geschädigt.
Rameshs Ministerium will sogar noch weitere Untersuchungen einleiten. Es besteht nämlich der Verdacht, dass Vedanta das für seine Aluminiumraffinerie benötigte Bauxit aus 11 illegal betriebenen Bauxitminen im Nachbarbundesstaat Jharkhand beschafft. Auch eine Erweiterung der Aluminiumfabrik, die auf illegal angeeignetem Boden errichtet ist, hat der Minister gestoppt und eine Überprüfung der Betriebserlaubnis angekündigt.
Ob die mutigen Entscheidungen des Umweltministeriums Bestand haben werden, bleibt abzuwarten. Denn schon allzu oft haben die Politiker der größten Demokratie der Welt Menschenrechte und Umweltschutz den Wirtschaftsinteressen geopfert und ein Auge zugedrückt, wenn bestehende Gesetze und Gerichtsurteile einfach umgangen wurden.
Tatsächlich hat das Bergbauministerium von Orissa bereits gegen Rameshs Entscheidung protestiert. Der Bundesstaat hat außerdem 50 weitere Verträge zur Ausbeutung von Ressourcen mit internationalen Firmen abgeschlossen
Vorerst wird daher FARR zusammen mit den bedrohten Dongria Kondh den Kampf gegen zerstörerische Bergbauprojekte fortsetzen müssen.
Quelle: The Hindu vom 25.08.2010