Die Verschleppung von Mädchen und jungen Frauen ist in Indien ein weitverbreitetes Problem. Die Opfer werden gewaltsam entführt, von Verwandten verkauft oder mit falschen Versprechungen auf gute Arbeit in die Irre geführt und betrogen. Laut eines Berichts der Action Against Trafficing and Sexual Explosion (ATSEC) von 2010 wurden allein aus dem Bundesstaat Jharkhand 42.000 Mädchen in die Metropolen des Landes verschleppt. Dort arbeiten sie entweder unter erbärmlichen Verhältnissen als Hausangestellte oder sie gehören zu den 70 Prozent der verschleppten Mädchen, die in der Prostitution enden. Die meisten der Verschleppten sind unter 20 Jahre alt.
Um dem entgegenzuwirken verfolgt die ASW Partnerorganisation ASHA (Hindi: Hoffnung) einen neuen Ansatz: Fußball. Seit 2013 vermittelt ASHA Mädchen an den Fußballclub Sakhi Saheli, dem nach drei Jahren schon mehr als 1.500 Mädchen und Teenager angehören. Neben den Sportprogrammen macht Sakhi Saheli eine umfassende Aufklärungsarbeit. Wie sich die Mädchen vor jeglicher Form der Gewalt schützen können, wie sie sich verteidigen und welche Vorsichtsregeln bei der Arbeitssuche zu beachten sind, ist dabei zentral. Der Fußball wird dabei zum Medium, die Mädchen zusammenzubringen und sich auszutauschen. Sie lernen ihre Stärke als Team zu nutzen und Führungspositionen und Verantwortung zu übernehmen.
Manila, die schon mit 11 Jahren im Steinbruch und mehrfach als Hausmädchen arbeiten musste, erzählt stolz von ihren Erfolgen mit dem Team: „I am a member of football team of Sakhi-Saheli Club and have won several regional finals.“ Die glückliche Gewinnerin ist fest entschlossen, auch ihre Schwestern in den Verein zu holen.