Nachruf auf Aldebaram Moura, FASE-Koordinatorin

06.12.2018 · 16:23 Uhr

Aldebaram Moura, du bist bei uns!

 

Wir bedauern zutiefst den Tod der FASE-Koordinatorin in Amazonien. Nur eine Sache kann diesen Schmerz etwas lindern: Ihr großes Engagement für eine bessere Welt!

 

Mit großem Bedauern informiert uns unser Partner FASE über den Tod unserer Partnerin Aldebaram Moura, einer feministischen Frau, einer beliebten Pädagogin und Lunas Mutter, wie sie sich selbst gerne bezeichnete. Die FASE-Koordinatorin im Amazonasgebiet starb am Mittwochabend im Alter von 45 Jahren in Belém do Pará.

 

Baram, wie sie sich selbst nannte, war vor allem eine große, fürsorgliche, freudige Freundin des Kampfes. Sie faszinierte so viele mit ihrem Kampfgeist und Einsatzbereitschaft. Es schien als wenn sie mit einer unendlichen magischen Leichtigkeit auch die schwierigsten Situationen zu meistern verstand. Alle, die sie erleben durften, konnten die große Sympathie spüren, die sie verbreitete. Ihr Lächeln dabei war bezaubernd, ein Lächeln, das wir so sehr vermissen.

 

Ihre militante Laufbahn begann in den kirchlichen Basisgruppen (CEBs), sowohl in der Stadt, in der sie geboren wurde, in São Miguel do Guamá (PA) als auch im Stadtviertel Jabatiteua, wo sie zunächst in der Hauptstadt Pará wohnte. Baram zeichnete sich immer durch ihre kollektive Art aus, eine Person, die an ein Zusammenwirken in starken Netzwerken glaubte. Sie hat dazu beigetragen, verschiedene Gruppen im Amazonasgebiet für Rechte und gegen Ungleichheiten zu mobilisieren. Dieses kollektive Denken und Handeln hat auch die Bewegungen der städtischen Bevölkerung sehr stark begleitet. Baram war an wichtigen Kämpfen für demokratischere und partizipatorische Städte im Amazonasgebiet und auf nationaler Ebene beteiligt. Sie arbeitete auch am Aufbau einer Politik mit, die zu der Zeit Teil der sogenannten Stadtreform war, wie Wohnraum, Mobilität, Landnutzung und andere Themen, die mit dem Recht auf die Stadt zusammenhängen.

 

Sie kam 2004 zur FASE und wurde 2013 Koordinatorin des Regionalprogramms. Im Laufe der Jahre kam sie auch den feministischen Bewegungen näher und führte in verschiedenen Territorien Schulungen zu Frauenrechten durch. In den letzten Jahren hat sie sich mit großem Engagement der Stärkung der Agrarökologie im Amazonas gewidmet.

 

Ist dies einer dieser Verluste, die ob gläubig oder ungläubig uns fragen lässt, warum Baran, wie kann diese Vitalität so plötzlich verschwinden? In diesem Moment gibt es keinen Trost. Es gibt Traurigkeit. Es gibt aber auch etwas, das uns in diesem Schmerz tröstet: Das unglaubliche Engagement mit dem sich  Baram für das Leben, für ihr Volk, ihren Glauben und für eine bessere Welt einsetzte.

 

Aldebaram wurde nach einem Stern benannt. Nun ist dieser Stern von uns gegangen, aber er wird uns weiter leuchtend begleiten. Wie im Leben wird dieser auch weiterhin auf viele Herzen scheinen, die jetzt unter ihrem Verlust leiden. Unser Trost und Mitgefühl gilt Ihrer Familie und den vielen FreundInnen und KollegInnen der FASE die sich zusammen mit ihr für eine gerechtere und solidarische Welt einsetzen.

 

Ruhe in Frieden. Aldebaram, für immer bei uns!

 

Silke Tribukait