Geheimdienstpapiere, die Mitte Juni indischen Medien zugespielt worden waren, erklären ausländische und indische NGOs zu Entwicklungsfeinden. Auf der roten Liste stehen auch das „Centre for Sustainable Agriculture“ in Hyderabad und die Indigenenorganisation „FARR“ in Orissa. Die Aktivitäten dieser Organisationen würden, so die Unterstellung, das indische Wirtschaftswachstum um zwei bis drei Prozentpunkte schmälern.
Während das "Centre" Kleinbauern stärkt, indem es sie in biologischem Pflanzenschutz schult und von Agro-Chemie und genmanipulierten Pflanzensorten unabhängig macht, unterstützt FARR die Adivasi der Dongria Kondh in ihrem Kampf gegen eine Bauxitmine, die ihre Lebensumgebung zerstören würde. Beide ASW-Partnerorganisationen ergreifen mit ihrem Engagement Partei für benachteiligte Gruppen, die zu den Verlierern des indischen Entwicklungsweges zählen. Das massive Wirtschaftswachstum zwischen 2000 und 2010 hat diesen keine besseren Lebensbedingungen gebracht, sondern ihnen im Gegenteil überlebenswichtige Ressourcen wie Land, Wasser und Biodiversität entzogen.
Die "Times of India" zitiert in ihrer Ausgabe vom 14. Juni indische Aktivisten mit deren Vermutung, die Geheimdienstpapiere seien mit Vorsatz öffentlich gemacht worden. So solle die Opposition diskreditiert und der Regierung eine schnellere Abwicklung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für Großprojekte ermöglicht werden.
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