Erneut kommt es zu Verzögerungen bei der Realisierung des umstrittenen Polavaram-Projektes in Südindien, dem mindestens 200.000 Menschen und geschätzte 323 Dörfer weichen müssen. Unsaubere Absprachen von Politikern und Wirtschaftsunternehmen zwingen zu einer neuen Ausschreibung von Bauarbeiten für den Staudamm.
Der Ministerpräsident von Andhra Pradesh, Kiran Kumar Reddy, sah sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem er von den oppositionellen Parteien in seinem Bundesstaat heftig angegriffen worden war. Sie hatten die Vergabe von Bauaufträgen an die Firma SEW-Constructions als Kungelei bezeichnet, weil das Unternehmen der separatistischen Telangana Rashtra Samithi (TRS)-Partei nahesteht. Die will das Polavaram-Projekt verhindern und Kiran Kumar Reddy habe sie kaufen wollen, so die Opposition. Tatsächlich scheint die Zeitung der Separatisten seit diesem Deal freundlicher über das Staudamm-Projekt zu berichten.
Durch die zahlreiche Unterbrechungen beim Baufortgang verschlingt das Megaprojekt, so schätzt die Times of India, schon jetzt die doppelte Summe als ursprünglich angesetzt.
Quelle: Times of India, 29.01.2012
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