Der bis heute ungelöste Konflikt hat auf beiden Seiten viele Opfer gefordert und die in dem Gebiet lebende Bevölkerung wurde oft Opfer von Minen. Nach einem 2005 zwischen den Parteien unterzeichneten Waffenstillstand und weiteren Verhandlungen galt die Situation seit 2017 allerdings als relativ beruhigt.
Am 27. Januar 2021 führte die senegalesische Armee eine Militäroperation in dem Gebiet an der Grenze zu Guinea-Bissau durch. Die Bewohner*innen von Goudomp, Bilass, Sikoune und Bafata berichteten über schweres Waffenfeuer.
Offizielles Ziel des Einsatzes war die Wiederherstellung der Sicherheit im grenznahen Gebiet. Es gibt grenzüberschreitendes Banditentum. Außerdem widersetzen sich die MFDC-Kämpfer immer noch der Rückkehr der Bewohner*innen in ein Gebiet, das sie wegen des Konflikts verlassen haben, und installieren dort Terror.
Laut unserer Partnerorganisation ASANE, die am Casamance-Fluss nachhaltige Fischereipraktiken fördert, fand der Einsatz der senegalesischen Armee in der Region Ziguinchor im Departement Oussouye statt, rund 70 km entfernt. Insofern war ASANE im Departement Bignona nicht betroffen.
Omar Dieme, der/die Koordinator*in von ASANE, zeigte sich allerdings innerlich betroffen: „Es ist wirklich schade, dass die Sicherheit in unserer Region seit Jahren nicht stabil ist. Die Casamance ist eine Region mit großem landwirtschaftlichem Potenzial, das aber aufgrund dieser Situation nicht genutzt werden kann, um die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern.“
Von Boubacar Diop