Missbrauch von Mädchen in Indien – Menschenrechtsorganisation belegt erschreckendes Ausmaß

01.02.2013 · 00:00 Uhr

„Junge Mädchen aus entlegenen Dörfern, die auf Internate angewiesen sind, werden dort massenhaft Opfer von Vergewaltigungen durch Lehrer.“ Die indische ASW-Partnerin Rekha Panigrahni vom Centre for World Solidarity wies uns schon 2011 auf das Problem der sexuellen Gewalt gegen Kinder in ihrem Land hin.

Jetzt hat ‚Human Rights Watch’ einen Bericht vorgelegt, der das Ausmaß des Missbrauchs von Minderjährigen in Indien belegt. Aus Interviews mit Opfern, Eltern, Polizisten, Juristen und Experten fügte die Menschenrechtsorganisation ein erschreckendes Bild zusammen. Missbrauch sei gerade dort, wo sich Kinder eigentlich geschützt fühlen müssen, in Kinderheimen und Schulen, besonders häufig, sagte die Südasien-Direktorin von Human Rights Watch Meenakshi Ganguly. Und wenn die Kinder oder ihre Angehörigen die Tat zur Anzeige bringen wollten, erführen sie oft eine weitere Demütigung. Polizei und Mediziner würden den Opfern entweder nicht glauben oder sich einfach weigern, tätig zu werden.

Dass viele indische Polizisten sich bei sexueller Gewalt ignorant zeigen oder sogar eine Chance für zusätzliche Demütigungen von Frauen sehen, zeigen auch die Erfahrungen der ASW-Parternorganisation REDS im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Entstammten die Opfer einer benachteiligten Bevölkerungsgruppe wie den kastenlosen Dalits, kam es nicht selten vor, dass die Frauen von den Polizisten nochmals vergewaltigt wurden.