Brasiliens Rechte erklärt Indigenenvertreter zu Aufwieglern

27.07.2017 · 11:51 Uhr

FAOR, FASE, Movimento Xingu: Einige Partnerorganisationen der ASW, die sich besonders für die Rechte von Indigenen und Kleinbauern einsetzen, sind in Brasilien kürzlich im Bericht einer parlamentarischen Untersuchungskommission aufgetaucht. Sie würden Indigene aufwiegeln, damit diese sich gegen die Staatsmacht stellen, heißt es dort. 

Die Untersuchung haben rechte Politiker initiiert, die das Parlament in Brasilia dominieren. Laut Recherchen von FAOR wollen sie Beschränkungen der Landaneignung für die Agro-und Rohstoffindustrie aufweichen. Dabei ist ihnen die staatliche Indigenen-Behörde FUNAI ein Dorn im Auge, die für den Schutz indigener Territorien zuständig ist. „Würde diese abgeschafft, hätten indigene Gruppen wie die Munduruku auf staatlicher Ebene keine Fürsprecher mehr und das Agrobusiness könnte uneingeschränkt seinen Geschäften nachgehen“, sagt unser Partner Marquinho Mota von FAOR. Mit dem Bericht, der die zivilgesellschaftlichen Kooperationspartner der FUNAI diskreditiert, würden die Parlamentarier auf die Auflösung der Behörde zielen.

Marquinho Mota zeigt sich dennoch unerschrocken. „Wir halten an unserem Kurs fest. Wir werden mit den Munduruku weiterhin Workshops zu Menschenrechten und Landrechten machen.“

Wir, die ASW, haben die Bitte von Marquinho Mota und anderer Partner um Unterstützung auch ans Bundesministerium für Entwicklung, BMZ, herangetragen, damit von deutscher Seite politischer Druck ausgeübt wird. Und damit noch mehr Finanzmittel an Brasiliens Zivilgesellschaft gehen. Auch aus eigenen Kräften wird die ASW die bedrängten indigenen Gruppen und die Kleinbauern weiter unterstützen.