Vom 4. bis zum 8. November fand in Dakar das achte Regionalforum der „Koalition für den Schutz des genetischen Erbes Afrikas“, COPAGEN, statt. Unter diesem Namen haben sich hunderte BäuerInnen-, VerbraucherInnen-, Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen sowie Gewerkschaften und Forschungseinrichtungen aus neun westafrikanischen Ländern zusammengeschlossen, um sich für den Erhalt der ursprünglichen afrikanischen Pflanzenarten und gegen den Einsatz genetisch manipulierten Saatgutes einzusetzen.
Auch die ASW-Partnerorganisation ASPSP ist Mitglied bei COPAGEN. Der vor 10 Jahren gegründete senegalesische Verband bäuerlicher SaatgutproduzentInnen schützt, dokumentiert und verbreitet traditionelle Saatgutsorten und informiert über die Gefahren des Einsatzes von gentechnisch veränderten Sorten und über ökologisch nachhaltige Landwirtschaft.
Thema der COPAGEN-Tagung war „der Einfluss großräumiger Landaufkäufe auf Lebensmittelsicherheit und Lebensgrundlage westafrikanischer Gemeinschaften“. Nicht zufällig fand die Tagung in Dakar statt: Der Senegal bietet ein gutes Beispiel dafür, wie sich zivilgesellschaftliche Organisationen gegen großflächige Landnahme wehren. Indem sich etwa 30 Bauernorganisationen zu lokalen Foren zusammenschlossen, konnten sie ihre Interessen gegen die Landkäufe strategisch bündeln und durchsetzen. Dazu deckten sie auch auf, welche Firmen hinter großen Landkäufen steckten.
Die BäuerInnen haben vor allem zwei Probleme mit den großen Landkäufen: einerseits werden sie schlicht der Grundlage ihres Wirtschaftens beraubt. Andererseits setzen die größeren Agrarunternehmen verstärkt auf gentechnisch veränderte Saat und den flächendeckenden Einsatz chemischer Dünger. Somit werden auch Natur und Artenvielfalt in den betroffenen Gebieten langfristig geschädigt.