UCEM Senegal trotzt dem Klimawandel durch Ökolandbau

22.04.2015 · 15:20 Uhr

Um auch in Zeiten des Klimawandels ihre Ernährung zu sichern, haben senegalesische KleinbäuerInnen zusammen mit der ASW-Partnergruppe UCEM das Modell einer ökologischen Familienlandwirtschaft entwickelt. In diesem Pilotbauernprogramm geht es darum, lokale Kulturpflanzen besser an veränderte Bodenbedingungen und schwankende Niederschlagsmengen anzupassen. Dazu muss das Saatgut immer wieder ausgebracht werden - die robustesten Pflanzen werden dann ausgewählt und weitergezüchtet. AgrarberaterInnen von UCEM unterstützen die BäuerInnen dabei.

Das Pilotbauernprogramm hat mit 125 BäuerInnen begonnen und ist auf drei Jahre angelegt. Die TeilnehmerInnen haben in Workshops auch neues Wissen über biologischen Pflanzenschutz erworben. Im Jahr 2014 haben sie 124 Felder mit insgesamt 114 Hektar bestellt und knapp 100 Tonnen Getreide geerntet. Darunter vor allem Hirse – der Ertrag an Mais und Sorghum (eine weniger robuste Hirseart) war aufgrund des unzureichenden Regens geringer als erwartet. Insgesamt profitieren 23 Dörfer von dem Programm.

Zusätzlich zu den individuellen Feldern wurden in der Anbauperiode 2014/2015 neun Gemeinschaftsfelder für Getreide und sieben für Erdnüsse bewirtschaftet. Um den Abfluss von Wasser zu reduzieren und die Bodenqualität zu verbessern, haben die Komitees um jedes Feld rund 20 Bäume gepflanzt.

Die Mitarbeiterinnen von UCEM und die teilnehmenden Bäuerinnen sind sich einig, dass in einem nächsten Schritt nun Vermarktungsstrategien für das Getreide entwickelt und ein lokaler Markt für Saatgut aufgebaut werden müssen.

Kurzfristige Erfolge des Programms aber zeigen sich schon heute. Der temporäre Versorgungsengpass zwischen dem Ende des Nahrungsvorrats des letzten Jahres und der ersten neuen Ernte (vor Ort ‚soudure‘ genannt) konnte von sechs auf drei Monate verkürzt werden.