Unruhen in Burkina Faso: ASW-Partner reagieren pragmatisch

10.06.2011 · 17:30 Uhr

Am 6. Juni sind in Bobo Dioulasso, der zweitgrößten Stadt Burkina Fasos, Regierungstruppen einmarschiert um die Aufstände lokaler Soldaten gewaltsam zu beenden. Dabei sind laut offiziellen Berichten ein 14-jähriges Mädchen und sechs Soldaten ums Leben gekommen. Insgesamt sind 93 aufständische Soldaten festgenommen worden. Zuvor hatten die Soldaten Geschäfte geplündert, Gebäude zerstört und in die Luft geschossen.

Erste Proteste waren bereits im Februar dieses Jahres ausgebrochen. Unmut über die Regierungspolitik, Unzufriedenheit über Gehaltszahlungen, zu niedrige Beihilfen zum Wohnen und Preissteigerung bei den Lebenshaltungskosten hatten die Unruhen weiter angefacht.

Die Inflation macht auch ASW Partnern zu schaffen, dennoch bleiben sie pragmatisch: „Mit der Preissteigerung ist es nicht einfach, aber was kann man tun, außer sich durchzuschlagen“, kommentiert Rakieta Poyga, Koordinatorin der Frauenrechtsorganisation ABN.

Wie es möglich ist, sich friedlich zu engagieren, zeigt die in den Vorjahren von der ASW geförderte Organisation 'Demokratische Jugend'(ODJ), die sich zusammen mit anderen NRO’s in einer Koalition gegen die hohen Lebenshaltungskosten einsetzt.

Auf der offiziellen Seite scheint Präsident Blaise Compaoré in einer der schwersten Krisen während seiner 24-jährigen Amtszeit seine Macht demonstrieren zu wollen. Alle 13 Gouverneure, die die verschiedenen Regionen Burkina Fasos verwalten, tauschte er gegen neue aus. Vorher hatte er bereits den Premierminister ersetzt und sich selbst zum neuen Verteidigungsminister ernannt.