Der von UNO und Weltbank beauftragte Weltagrarbericht stellt der sich global ausbreitenden Industrielandwirtschaft ein schlechtes Zeugnis aus: infolge verursachter Umweltschäden und Bodenermüdung sei sie nicht nachhaltig und daher eine Bedrohung für die künftige Welternährung. Nur eine bäuerliche, ökologisch angepasste Landwirtschaft könne eine wachsende Menschheit sicher ernähren, so die 400 AutorInnen der Studie.
Der Agrarbericht wurde 2008 veröffentlicht und fand weltweit ein großes Echo. 58 Staaten haben ihn bisher unterzeichnet - Deutschland zählt nicht dazu.
Auch jüngst haben die deutschen Regierungsparteien eine von der Grünen-Fraktion im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit geforderte Unterzeichnung zurückgewiesen. VertreterInnen der Koalitionsfraktionen argumentierten, dass die Bundesregierung auch ohne die Unterzeichnung im Lichte der Erkenntnisse und Empfehlungen des Weltagrarberichtes handele.
Wir, die ASW, halten dies für eine Schutzbehauptung. Denn die Bundesregierung arbeitet bei ihrer entwicklungspolitischen Agrarförderung in südlichen Ländern seit 2012 verstärkt mit der Privatwirtschaft zusammen. Der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung initiierten Deutschen Ernährungspartnerschaft (GFP) gehören unter anderem große Saatgut-, Pestizid- und Herbizidhersteller wie Syngenta, BASF und Bayer an. Dass diesen Unternehmen nicht daran gelegen ist, zum Beispiel auf dem afrikanischen Kontinent agrarökologische Ansätze zu fördern, die ohne Agrochemikalien auskommen, versteht sich von selbst.
Wie eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft aussehen kann, zeigen unsere Partner von <link http: www.aswnet.de projekte afrika projektuebersicht detail aspsp.html>ASPSP im Senegal.