Auf dem jüngst veröffentlichten Globalen Hunger Index (GHI) von 2008, der die Ernährungssituation in 88 Entwicklungs- und Schwellenländern erfasst und diese in eine Rangfolge bringt, schneiden die ASW-Projektländer Burkina Faso, Indien und Zimbabwe extrem schlecht ab. Sie werden in die Kategorie der Länder mit einem alarmierenden Hungerproblem eingeordnet. Noch schlechtere Werte als diese Gruppe erhalten sieben afrikanische Länder, die zum Teil in jüngster Vergangenheit von Bürgerkriegen erschüttert wurden.
Der Index wurde vom International Food Research Institute (IFPRI) entwickelt. Er basiert auf drei Parametern, die Auskunft über die Ernährungssituation der Bevölkerung geben: Anteil der Menschen, die mit einem Kaloriendefizit leben oder unterernährt sind, Unterernährung von Kindern unter fünf Jahren sowie die Kindersterblichkeit in dieser Altersgruppe.
Die aktuellsten verfügbaren Daten in den drei Bereichen, auf deren Basis der GHI 2008 erstellt wurde, stammen aus dem Jahr 2006. Daher resümiert das IFPRI, dass die Welt in den 16 Jahren seit 1990 zwar keine großen, aber immerhin langsame Fortschritte bei der Hungerbekämpfung gemacht habe.
Die seit 2007 zu verzeichnenden Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln haben diesen Trend allerdings bereits umgekehrt. Die UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation (FAO) hat die Zahl der Hungernden im September 2008 von 854 Millionen auf 923 Millionen nach oben korrigiert. Laut Weltbank sind durch die hohen Nahrungs- und Treibstoffpreise allein im Jahr 2008 weitere 44 Millionen Menschen in die Armut abgedrängt worden, so dass die Gesamtzahl der Unterernährten auf der Welt aktuell bei 967 Millionen liegt. Die Hilfsorganisation Oxfam schätzt, dass durch die Nahrungsmittelkrise weitere 290 Millionen Menschen von Armut bedroht sind.