Wird Bolsonaro für die Zerstörung des Amazonaswaldes zur Rechenschaft gezogen?

27.10.2021 · 18:03 Uhr

Die Zerstörung der Amazonaswälder durch die Politik des brasilianischen Präsidenten sei ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", argumentiert die österreichische Umweltorganisation Allrise. Denn die Abholzungen beschleunigen den Klimawandel, und dieser führe zu „millionenfacher Vernichtung von Lebensgrundlagen, Hungersnöten, Flucht, Vertreibung und tausendfachem Tod“.

Allrise will daher beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in den Haag ein Verfahren gegen Bolsonaro auf den Weg bringen und hat dort Klage gegen ihn eingereicht.

Junge in Amazonien mit Fisch

Unterstützt wird die Kampagne „Bolsonaro gegen den Planeten“ hinter dem Allrise-Vorstoß auch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH).

Bolsonaro wurde zuvor schon zweimal wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verklagt, auf Grund der Verfolgung von Indigenen Völkern und auf Grund seines Umgangs mit der Corona Pandemie. Das Gericht ist aber nicht dazu verpflichtet nach der Klage tatsächlich weiter zu ermitteln.

Dass die Anklage gegen Bolsonaro keine Spinnerei ist, belegen aktuelle Fakten zum Zustand des Amazonaswaldes, die die Weltwetterorganisation WMO kürzlich vorgelegt hat: Die wichtige Kohlenstoff-Senke für das Weltklima  wandelt sich derzeit sogar zum Nettoemittenten: Durch die Abholzungen und künstlich gelegten Brände schickt der südöstliche brasilianische Teil des Amazonas mehr CO2 in die Luft als er aufnimmt.