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NEWSLETTER  MÄRZ  2011 
1 Editorial
2 Stop and Go beim brasilianischen Wasserkraftprojekt Belo Monte
3 Aktueller Spendenaufruf: DARPAN im indischen Bundesstaat Jharkhand verhindert erfolgreich Menschenhandel und Misshandlungen von Frauen
4 Indien: Kampf gegen die Korruption kann das Leben kosten
5 Frauen am Ball - Kampagne der ASW zu Frauenrechten
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1 Editorial
Während in Japan der Super-GAU Millionen Menschen gefährdet und die Deutschen sich immer klarer gegen die Atomkraft aussprechen, setzt Brasilien unbeeindruckt auf diese Großtechnologie. Fünfzig bis sechzig neue Reaktoren kann sich die Regierung vorstellen. Und selbst bei der Nutzung alternativer Energiequellen regiert der Größenwahn. Trotz breiter Proteste forciert Brasiliens Regierung zurzeit die Umsetzung des Mega-Wasserkraftprojektes Belo Monte in Amazonien. In den 70er Jahren geplant, dann in den 80er Jahren von Umweltschützern und Ureinwohnen verhindert, soll bis 2015 ein Riesendamm eine Fläche von über 500 Quadratkilometern überfluten. Das entspricht der Größe des Bodensees.
Einige unserer brasilianischen Partner wären direkt von den Überflutungen betroffen. Wir unterstützen ihren Widerstand, hier und dort.
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2 Stop and Go beim brasilianischen Wasserkraftprojekt Belo Monte
Der Anfang März 2011 von einem Gericht verhängte Baustopp für den Staudamm hielt nur fünf Tage. Dann wurde das Urteil von einer höheren Instanz kassiert, und bereits eine Woche später begannen die ersten Waldrodungen. Die brasilianische Regierung und die am Bau beteiligten Unternehmen machen enorm Druck, um den zivilgesellschaftlichen Widerstand vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Belo Monte soll das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt werden. Es ist davon auszugehen, dass zwischen 20.000 und 40.000 Menschen vertrieben oder umgesiedelt werden müssen. Der ursprüngliche Flusslauf des Xingu wird teilweise austrocknen. Fischbestände werden schrumpfen, kostbares Ackerland wird überschwemmt. Betroffen sind vor allem indigene Gemeinschaften und Kleinbauern.
Doch der Widerstand wächst. Indigene Gruppen, Basisbewegungen und die katholische Kirche engagieren sich schon lange gegen den Staudamm. Die ASW-Partnerin Antonia Melo koordiniert die internationalen Vernetzungen der GegnerInnen. Die von ihr mitinitiierte "Allianz der Völker der Flüsse" plant für den Sommer dieses Jahres einen Marsch auf Brasilia.
Die ASW unterstützt den Protest seit 2007. Auf www.aswnet.de und auf unserem Facebook-Account informieren wir über aktuelle Entwicklungen und Aktionen.
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3 Aktueller Spendenaufruf: DARPAN im indischen Bundesstaat Jharkhand verhindert erfolgreich Menschenhandel und Misshandlungen von Frauen
Menschenhandel ist eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit. Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen. Mit falschen Versprechungen werden sie in sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse und in die Prostitution verschleppt.
In der Region Hazaribagh im indischen Bundesstaat Jharkhand ist dieses Verbrechen besonders weit verbreitet. Die Bevölkerung, zum Großteil Angehörige der indischen Adivasi (Urbevölkerung), lebt in extremer Armut. Entsprechend groß ist die Bereitschaft der Familien, ihre Töchter unbekannten Menschen anzuvertrauen, wenn diese Heiraten zu günstigen Bedingungen, d.h. ohne Mitgift, oder Jobs in weit entfernten Bundesstaaten in Aussicht stellen.
Hier setzt die indische Nichtregierungsorganisation DARPAN an. Sie hat in den Dörfern "pressure groups" - Bürgerinitiativen - aufgebaut, die Menschenhandel, Misshandlungen und andere Benachteiligungen von Frauen verhindern.
"Wir werden zum Beispiel aktiv, wenn wir erfahren, dass ein Mädchen über Nacht verheiratet werden soll", sagt Sangita Devi aus dem Dorf Jarba. Sie ist in einer Bürgerinitiative aktiv, die bereits 70 Fälle von Menschenhandel an die Öffentlichkeit gebracht hat.
Damit die Mädchen besser geschützt werden können, etabliert DARPAN auch neue Einkommen schaffende Maßnahmen für die Frauen in den Dörfern. Denn nur ihr gemeinsames Handeln und neue wirtschaftliche Perspektiven verhindern Scheinheiraten und Verschleppung.
DARPAN weitet diese wichtige Arbeit zukünftig auf zehn weitere Dörfer der Region aus. Dafür brauchen wir dringend Ihre Unterstützung!
http://www.aswnet.de/indien/spendenaufruf.html
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4 Indien: Kampf gegen die Korruption kann das Leben kosten
Immer wieder werden Menschen, die sich in Indien für eine korrekte Implementierung von Sozialprogrammen einsetzen, von einflussreichen Machtgruppen ermordet. Die Regierung unternimmt nichts zum Schutz dieser Menschenrechtsaktivisten.
Der 35-jährige Niyamat Ansari verlor sein Leben, weil er Betrug bei der Umsetzung des Nationalen ländlichen Beschäftigungsgarantie-Programms (MRNREGS) aufdeckte. Das Programm ist nach Einschätzung der indischen Zivilgesellschaft das wichtigste Programm zur Bekämpfung der ländlichen Armut. Es garantiert jedem ländlichen Haushalt 100 Tage Beschäftigung im Jahr zu einem festgesetzten Mindestlohn.
Ansari stand einer Organisation vor, die sicherstellte, dass die MRNREGS-Arbeiter ihren Lohn über Banken und Postbüros ausgezahlt bekamen. Damit blockierte er das weitverbreitete Abschöpfen eines Teils der Gelder durch die zuständigen Beamten.

Einen Erfolg im Kampf gegen Unregelmäßigkeiten auf einer höheren Politikebene konnten dagegen im vergangenen Jahr die National Campaign on Dalit Human Rights und andere zivilgesellschaftliche Gruppen verzeichnen. Sie hatten herausgefunden, dass Beamte der indischen Regierung Mittel aus dem für benachteiligte Dalits und Adivasi bestimmten Wohlfahrtsprogramm zur Finanzierung der Commonwealth-Spiele zweckentfremdet hatten. Diese Offenlegung zwang den indischen Innenminister P. Chidambaram im August 2010 dazu, die Mittelverschiebung zuzugeben. Es handelt sich dabei um eine Summe von umgerechnet 112 Millionen Euro.
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5 Frauen am Ball - Kampagne der ASW zu Frauenrechten
Mit einem Sondernewsletter werden wir Sie im April über unsere Veranstaltungen während der Frauenfußball-WM vom 26. Juni bis 17. Juli informieren. Geplant sind eine Public-Viewing-Lounge in Berlin und Deutschlandrundreisen mit unseren ASW-Projektpartnerinnen aus Brasilien, Indien und dem Senegal.
Mehr zum Projekt erfahren Sie über frauen.am.ball@aswnet.de
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