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NEWSLETTER  SEPTEMBER  2012 
1 UN-Kinderrechtskonvention wird 22 Jahre
2 Aktueller Spendenaufruf Indien: Bildung statt Steinbruch
3 Brasilien: Stop and Go beim Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte
4 Senegalesisches Bauernnetzwerk will Wissen über bäuerliches Saatgut noch breiter streuen
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1 UN-Kinderrechtskonvention wird 22 Jahre
Vor 22 Jahren, am 2. September 1990, trat die UN-Konvention über die Rechte des Kindes in Kraft. Zwei Jahre danach, 1992, hat das ASW-Projektland Indien diese Konvention ratifiziert und seine Verpflichtung mit zusätzlichen Kinderschutzgesetzen untermauert. Dennoch bleibt die Situation indischer Kinder alarmierend. Insbesondere beim „Schutz des Kindes vor wirtschaftlicher Ausbeutung“ (Art 32) hat Indien in 20 Jahren wenig Fortschritte gemacht. In einigen sehr rückständigen Bundesstaaten wie Bihar hat Kinderarbeit sogar zugenommen. Einer UNICEF-Studie zufolge arbeiten auf dem Subkontinent noch 35 Millionen Kinder, 15 Prozent von ihnen sind jünger als 14 Jahre.

Im Bundesstaat Andhra Pradesh hat die ASW-Partnerorganisation AWARD einen Weg gefunden, Kinder aus der extrem harten und gesundheitsschädigenden Arbeit in Granitsteinbrüchen zu befreien. Der guten Überzeugungsarbeit von AWARD-MitarbeiterInnen bei Minenbesitzern und Eltern ist zu verdanken, dass immer mehr Kinder jetzt ihr Recht auf Bildung und Kindheit wahrnehmen und damit eine Zukunft erhalten. AWARD bietet dazu dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechende Ausbildungen an.
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2 Aktueller Spendenaufruf Indien: Bildung statt Steinbruch
„Unser Ziel ist es, in den nächsten 3 Jahren 60 Kinder jährlich aus der Kinderarbeit zu befreien und ihnen eine offizielle Schulausbildung zu ermöglichen,“ erklärt V.P. Rao die Ziele seiner Organisation AWARD im West-Godavari Distrikt von Andhra Pradesh.
Bereits kleine Kinder gehen mit ihren Müttern in die dortigen Granitsteinbrüche. Die Frauen zerkleinern die großen Granitblöcke, die Kinder schlagen die Brocken in kleine Chips. „Es ist wirklich eine harte Arbeit für diese kleinen Hände,“ sagt Rao. „Den Kindern wird hier die Kindheit gestohlen.“
Um das zu ändern ist viel Aufklärungsarbeit nötig. Weil die meisten Kinder Schulden der Familien bei den Minenbesitzern mit abarbeiten, müssen Herr Rao und seine Mitstreiterinnen besonders die Minenbesitzer erreichen.
Wenn das geschafft ist, sind da noch behördliche Hürden zu nehmen. Die Kinder gehören meist den diskriminierten kastenlosen oder indigenen Gemeinschaften an und sind mit ihren Familien aus anderen Regionen zugewandert. Viele dieser Migrationskinder erfüllen nicht die offiziellen Voraussetzungen für den Schulbesuch.
An diesem Punkt setzen die Vorschulen von AWARD an. Die Kinder erhalten alterunabhängig Grundkenntnisse im Lesen und Rechnen. Sie gewöhnen sich an den Schulalltag und bekommen Lust auf Lernen. Durch die Zusammenarbeit mit den Behörden können die ansonsten chancenlosen Kinderarbeiter so nach einer Weile in eine offizielle Schule aufgenommen werden.

Unterstützen Sie AWARD dabei, die Kinderarbeit in den Minen des West-Godavari-Distriktes zu beseitigen!
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3 Brasilien: Stop and Go beim Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte
Anlass zum Feiern gab es am vergangenen Dienstag für alle Gegner des Belo Monte Staudamms. Ein brasilianisches Gericht verhängte erneut den sofortigen Baustopp für das Mega-Projekt am Xingu-Fluss. Damit wurde einem Antrag des Bundesstaates Pará stattgegeben, der wegen der Nichteinbeziehung der betroffenen indigenen Völker in die Entscheidungen für den Bau des Staudamms Klage einreichte.
Doch die Freude war leider nur von kurzer Dauer. Das Oberste Gericht hat den Baustopp bereits wieder aufgehoben.
Dennoch war für Antonia Melo, Sprecherin des von der ASW unterstützten Bündnisses der Projektgegner „Xingu Vivo para Sempre“ der Gerichtsbeschluss „ein großer Sieg für das Land und die Menschen am Fluss, der zeigt, dass das Kapitel Belo Monte noch nicht abgeschlossen ist.“
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4 Senegalesisches Bauernnetzwerk will Wissen über bäuerliches Saatgut noch breiter streuen
„Wir versuchen auf verschiedenen Wegen darüber aufzuklären, wie wertvoll unser traditionelles Saatgut ist“, sagt Lamine Biaye, der Koordinator des ASW-Partners ASPSP. Der ‚Senegalesische Verband bäuerlicher Saatgutproduzenten’ setzt jetzt mehr und mehr auch auf Radiosendungen, um Bauern zu erreichen und ihnen die Stimmen ihrer Kollegen zu Gehör zu bringen. Zum Beispiel hat der Sender Bamtaaré Dowri FM Debatten zwischen lokalen Produzenten ausgestrahlt, die bei den von ASPSP organisierten Saatgutmessen aufgezeichnet worden waren.
Wie die anderen ASPSP-Aktivitäten sollen auch die Radiosendungen die Bauern darin bestärken, weiterhin ihre robusten alten Pflanzensorten anzubauen, sie weiterzuentwickeln und ihr Wissen an andere weiterzugeben. Gerade in der aktuellen, von Dürre mitbedingten Nahrungskrise im Sahel ist eine solche Entscheidung wichtig. Viele Bauernkollegen sind in den vergangenen Jahren den Verlockungen neuer, kurzfristig ertragreicherer Sorten erlegen, die aber bei klimatischen Extrembedingungen versagen.
Internetseite von ASPSP
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