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Liebe Leserinnen und Leser,
während manche Menschen in Deutschland das Wort Datenschutz kaum mehr hören mögen, weil die europäische Datenschutzverordnung Unternehmen und auch kleinen NGOs aktuell so viel Mehrarbeit abverlangt, bringen andere doch eine gewisse Dankbarkeit auf. Dafür, dass wir in Europa (noch) keine amerikanischen und auch keine indischen Verhältnisse haben. Das südasiatische Land bastelt seit 2010 an einem gigantischen biometrischen Einwohnerregister.
Das Projekt „Aadhaar“ war zunächst freiwillig angelegt und schien auch etwas Gutes zu haben. Viele Inder in abgelegenen ländlichen Gebieten sollten über die Vergabe einer 12-stelligen persönlichen Identifikationsnummer endlich eine offizielle Identität und leichteren Zugang zu verschiedenen staatlichen Leistungen erhalten.
Mittlerweile ist aus dem freiwilligen Projekt ein verpflichtendes Projekt geworden und ohne Irisscans und Fingerabdrücke geht für viele InderInnen nichts mehr. Aus Bundesstaaten, die den Bezug von Nahrungsmittelhilfe bereits an die Authentifizierung ihrer Nummer über den digitalen Daumenabdruck gekoppelt haben, gibt es Berichte, dass Menschen aus dem Bezug fallen.
Der indische Staat beabsichtigt auch, bisher getrennte Datenbanken wie Steuer- oder Gesundheitsdaten über die 12-stellige ID-Nummer zusammenzuführen. Alle Daten einer Person werden dann zentral in der angeblich gut gesicherten Central Identities Data Repository (CIDR) gebunkert. Ein Horror für Datenschützer, die wissen, dass in der digitalen Welt nichts wirklich sicher ist! Deren Beschwerden bescheren Indiens Obersten Richtern zurzeit Arbeitsspitzen. Wir und hoffentlich auch andere Menschen werden das indische Projekt aufmerksam verfolgen. Denn es könnte Schule machen – droht Vergleichbares auch uns?
Ihr ASW-Newsletter-Team
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Für viele arme Inder ist nicht der Datenschutz das Problem, sondern eine Lücke bei der biometrischen Datenerfassung. Nicht alle können ihre zum Bezug von Nahrungsmittelhilfe erforderlichen Ratiocards mit ihren biometrischen Daten verknüpfen lassen.
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Zusammen mit indischen Partnerorganisationen fordert die ASW den Agrarkonzern Monsanto zum Stopp von Aktivitäten in Indien auf, die Kleinbauern ruinieren und zu einer massiven Steigerung des Glyphosat-Einsatzes führen. Unterzeichnen Sie unseren Appell.
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Die ASW-Wanderausstellung „Gärten der Solidarität“ stellt auf 24 Quadratmeter Gemeinschaftsgärten aus Afrika, Indien und Brasilien vor und portraitiert die beteiligten Menschen. Kommen Sie vorbei - im April und Mai 2018 touren wir durch Nordrhein-Westfalen.
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