Parto Teherani-Krönner unterstützte unseren Verein und unsere Projektarbeit über die Jahre und bis zuletzt. Im November 2014 hatten wir das Glück, die Agrarsoziologin und Humanökologin als Gastrednerin auf unserer Mitgliederversammlung dabeizuhaben.
Es war für uns ein Vortrag genau zur rechten Zeit. Denn wir brüteten gerade über unserem Jahresschwerpunkt „Ackern für die Zukunft“, und was Parto Teherani-Krönner an diesem Nachmittag zur Rolle von Kleinbäuerinnen im globalen Süden ausführte, inspirierte. Sie schärfte unseren Blick für die Aktivitäten der Frauen im Hintergrund, mit denen sie viel zu oft unsichtbar bleiben.
Sogar manche Statistiken tragen zur dieser Geschlechterblindheit bei. Das zeigte Parto Teherani-Krönner am Beispiel einer Erfassung von Frauenarbeit in der indischen Landwirtschaft. Der Anteil der Frauenarbeit könne bei 27 oder aber bei 60 Prozent liegen. In einem Fall werde nur die Produktion im engen Sinne angeschaut. Die gender-sensible Statistik mit 60 Prozent dagegen bezieht Gartenarbeit, die Pflege von Tieren und das Feuerholzsammeln mit ein.
Weltweite Ernährungsprobleme, so ihr Fazit, werden sich nicht lösen lassen, wenn der Beitrag insbesondere von Subsistenzbäuerinnen weiterhin ignoriert wird. Das war für die kommenden zwei Jahre auch eine der mit unserem Themenschwerpunkt transportierten Botschaften.
Wir wissen von Parto Teherani-Krönners vielfältigem Wirken an der Humboldt-Uni Berlin und auch auf internationalem Parkett. Sie hat viel Anerkennung erfahren, weil sie in Berlin die interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung mit aufgebaut hat.
Alle, die sich dem Kampf um die Frauenrechte weltweit verschrieben haben, haben durch den Tod von Parto Teherani-Krönner einen großen Verlust erlitten. Dazu gehören auch wir, die ASW.
Parto Teherani-Krönner ist 23.10.23 72-jährig und damit viel zu jung verstorben.
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