INDIEN
Seit 2002 setzt sich SHAHEEN in der Altstadt von Hyderabad, der Hauptstadt des Bundesstaates Telangana, gegen sexuelle Gewalt, Zwangsverheiratung junger Mädchen und Diskriminierung von Frauen ein. Mit Aufklärungskampagnen hat SHAHEEN bereits hunderte junger Mädchen und Frauen sowie deren Familien erreicht. Viele Frauen haben seitdem Fälle häuslicher Gewalt bei SHAHEEN gemeldet und zur Anzeige gebracht. Darüber hinaus trägt SHAHEEN durch Bildungsangebote dazu bei, die soziale und ökonomische Position von Frauen innerhalb der Gesellschaft zu stärken. Die Projekte von SHAHEEN richten sich besonders an Frauen aus muslimischen Armutsvierteln.
Gegen häusliche Gewalt und Zwangsverheiratung
Vielen dieser Frauen droht bereits im jungen Alter die illegale Zwangsverheiratung mit Männern aus dem Ausland. Zudem haben sie durch ihr religiös geprägtes, konservatives (Familien-)Umfeld zusätzlich erschwerten Zugang zu Bildungs-, Teilhabe- und Erwerbsmöglichkeiten.
Um gegen häusliche Gewalt und Zwangsehen vorzugehen, bietet SHAHEEN rechtliche, familiäre und psychologische Beratung an, deckt illegale Heiratsmärkte auf und bietet gefährdeten Frauen Schutz. Zudem bezieht SHAHEEN Meinungsführer, Entscheidungsträger und die lokale Bevölkerung in ihre Projekte mit ein, um diese für genderbasierte Diskriminierung und die Folgen von Zwangsehen zu sensibilisieren.
Dialog über Frauen-Diskriminierung…..
Dies passiert zum Beispiel im Zuge der „community melas“. Dabei handelt es sich um von SHAHEEN organisierte Treffen, die einen Dialog über Diskriminierung und sexuelle Gewalt fördern und dazu beitragen Bewussten für die Thematik zu schaffen.
Durch von SHAHEEN getroffene Maßnahmen konnten im vergangen Jahr eine Vielzahl von Frauen unterstützt werden. So fanden zum Beispiel zwei Gender-Sensibilisierung-Workshops statt, an denen 176 Frauen und Mädchen teilgenommen haben.
… und 100 verhinderte Zwangsehen
Darüber hinaus wurden mehr als 100 Frauen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind, beraten und weitere 300 Frauen konnten im Rahmen von Trainings über ihre Rechte aufgeklärt werden. Dank der Arbeit SHAHEENS wurden so allein im Zeitraum 2019-2020 100 Zwangsehen verhindert.
In vielen Stadtteilen Hyderabads ist SHAHEEN mittlerweile so bekannt, dass Mitarbeiter:innen der Organisation auf der Straße von Frauen angesprochen und um Hilfe gebeten werden. Bei seinem letzten Indienbesuch wurde unserem Indienreferent außerdem von einem Mitarbeiter erklärt: „Oft wollen sie (Polizei, Behörden und Religionsführer) nicht mit uns reden, bis wir sagen, dass wir von SHAHEEN sind. So langsam sind wir sichtbar geworden und finden Gehör“. Das zeugt von einer positiven Wirkung des Engagements, nicht nur auf die betroffenen Frauen, sondern die ganze Gemeinschaft.
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