Adivasi handeln für eine würdevolle Zukunft

INDIEN

Von der Hauptstraße führt eine Geröllpiste vorbei an Steinbrüchen ins Dorf Dhengam. Hier, im Grenzgebiet der indischen Bundesstaaten Jharkhand und Odisha (Orissa), setzt sich die Gruppe YUVA für bessere Lebensbedingungen der indigenen Sabar ein. Die Sabar sind eine der am meisten unter Diskriminierung leidenden Adivasi-Gruppen in Indien.
In dem Bestreben, die Sabar gesellschaftlich zu integrieren, wurden sie vor 30 Jahren aus den abgelegenen Wäldern herausgeholt und hier angesiedelt“, berichtet Barnali Chakraborty, eine Projektleiterin von YUVA. „Mit der erzwungenen Sesshaftigkeit und der radikalen Abholzung der Waldgebiete haben sie ihre Überlebensgrundlage verloren.
In Dhengam baute die Regierung kleine Reihenhäuser, in denen die Sabar nicht wohnen konnten, eine Schule, für die es keine Lehrer:innen gab und ein Gesundheitszentrum, das nie eröffnet wurde.
Diese Entwicklungsruinen sind heute am Waldrand zu sehen. Und Mangelernährung, verunreinigtes Wasser, Alkoholismus und eine extrem hohe Kindersterblichkeit sind die schlimmsten Folgen dieser Fehl-Entwicklung. Ungesicherte Landrechte und fehlende Bildung verhindern jegliche Perspektive.

Ernährungssicherung und Bildung

YUVA musste erst einmal das tiefe Misstrauen der Bewohner:innen überwinden. Die Gruppe errichtete dann in zwei Dörfern Schulen nicht nur für die Kinder, sondern auch für Erwachsene. Neben schulischen Grundlagen geht es besonders darum, die verbrieften demokratischen Rechte zu vermitteln und den Zugang zu staatlichen Förderprogrammen zu unterstützen. Die Bewohner:innen organisieren sich in Selbsthilfegruppen.
Gemeinsam angelegte Küchengärten verbessern nun die Ernährung. Tomaten, Zwiebeln, Papayas und verschiedene Kräuter ergänzen den Speiseplan. Die örtliche Selbsthilfegruppe stellt auch das Schulmanagement-Komitee. Somit sind die Eltern direkt in den Schulbesuch ihrer Kinder einbezogen. Das zahlt sich aus, die Kinder erscheinen viel regelmäßiger zur Schule als bisher.

Die Dorfschulen von YUVA geben den Sabar die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Kinder zwischen vier und zehn Jahren lernen in ihrer eigenen Sprache Rechnen, Schreiben und Hindi. Dadurch können sie dann dem Unterricht auf einer offiziellen Schule folgen und einen anerkannten Abschluss machen. „Wir kennen nichts von der Welt und mussten immer hier ausharren. Unsere Kinder haben jetzt die Chance bekommen, etwas zu lernen. Sie können auch woanders eine bessere Zukunft suchen – so wie wir Sabar es früher gemacht haben“, sagt ein Dorfbewohner sichtlich gerührt.
Damit diese Hoffnung auf ein besseres, menschenwürdiges Leben Wirklichkeit werden kann, bitten wir Sie um Ihre Spende.

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