Spenderumfrage 2020 – Corona und die Folgen

Vielen Dank für Ihre Teilnahme an unserer Spender*innenbefragung vom August 2020. Wir haben die Antworten aller (auch offline-)Befragten zum Erleben der derzeitigen Coronakrise, sowie Kommentare und Anmerkungen nun zusammengetragen. Das Ergebnis spiegelt eine Tendenz wider. Vielleicht würden sich einige von Ihnen heute anders äußern, schließlich sind zwei Monate vergangen, in denen viel passiert ist.

Unsere Frage 1 zielte auf das persönliche Empfinden der Situation im August 2020. 
55% der Antwortenden haben angegeben, dass die Unsicherheit und die veränderten Kontakte sie am meisten beunruhigen. Immerhin 50% haben empfunden, dass die Krise das Gemeinwohl stärkt und die Menschen solidarischer werden. Die konkreten Ängste vor gesundheitlichen (25%) und finanziellen (11%) Auswirkungen der Krise spielten eine weniger wichtige Rolle, sind aber sicherlich nicht zu vernachlässigen. An ein „es tritt bald wieder Normalität ein und geht so weiter wie vor Corona “ glaubten nur 5% der Antwortenden.

In unserer zweiten Frage ging es um das persönliche Erleben von Solidarität in der Coronakrise.
Knapp 50% der Teilnehmenden gaben an, dass Sie in der Krisenzeit solidarische Hilfe durch Freunde und Nachbarn erlebt haben. Für 11% gab es die direkte Unterstützung durch staatliche Stellen oder soziale Dienste. Aktiv selber in der Nachbarschaftshilfe dabei  waren  20%. Und Zwei Drittel von Ihnen gaben an, bewusst in dieser Zeit gespendet zu haben. Sehr viel davon ging auch an die ASW und somit an unsere Projektpartner*innen weltweit – Herzlichen Dank für Ihr Engagement!

Mit unserer dritten Frage wollten wir Ihre Einschätzung zu gesellschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise erfahren.
Dabei steht die Sorge, dass Corona unsere Gesellschaft sozial immer weiter spaltet, für fast 70% unserer Teilnehmer*innen deutlich an erster Stelle. 35% der Antwortenden waren sicher, dass Corona durch unsere Regierung gut gemeistert wird und dass das demokratische System keiner Gefahr durch populistische Strömungen ausgesetzt ist. Ebenfalls 35% sahen aber die Gefahr, dass die durch Corona ausgelöste Krise dazu führt, dass wirtschaftliche Fragen gegenüber ökologischen und sozialen Themen absolut in den Vordergrund treten. Etwa ein Drittel der Antwortenden denken, dass Corona zu einem Umdenken von Politik und Gesellschaft hin zu einem nachhaltigeren alternativem Wirtschaftssystem führen könnte. Dagegen sind es 18%, die eine Gefahr für unsere freiheitliche Grundordnung sehen - durch Zunahme von Nationalismus, Rassismus und einer Abkehr von den allgemein gültigen Menschenrechten.

Mit unserer Frage 4 wollten wir von Ihnen wissen, welche Zukunftsthemen trotz oder wegen Corona größere Beachtung finden sollten und was Sie sich von der ASW dabei erhoffen.
Die Antworten waren dabei frei von Ihnen zu formulieren. Zunächst können wir erkennen, dass es eine breite Unterstützung unserer bisherigen Arbeit gibt: Ein weiter so, alles ist wichtig und richtig sowie eine konkrete Bestätigung unseres Ansatzes, selbstbestimmte Gruppen vor Ort zu unterstützen, wurden deutlich. Thematisch wurden unsere Kernthemen, Frauen, Ernährung/nachhaltige Landwirtschaft, Umwelt, Unterstützung benachteiligter Gruppen/Menschenrechte und auch Bildung ebenfalls häufiger benannt.

Als Zukunftsthema  heraus sticht dann besonders der Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen. Zusammen mit dem Stichwort „Umwelt“ hatte etwa die Hälfte der Befragten diesen Punkt unabhängig voneinander aufgezeigt.

Weitere Themenkomplexe, die Sie auffällig häufig benannt haben, sind die gerechte globale Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit und weltweite Solidarität, Zusammenhänge von Reichtum hier und Armut im Süden sowie der Kampf um ein Lieferkettengesetz.

Daneben gab es zahlreiche spannende einzelne Themenbereiche. Darunter finden sich zum Beispiel die Themen Pflegekräfte, Plastikflut eindämmen, Kinderarbeit,  bedingungsloses Grundeinkommen, Flüchtlingspolitik der EU und Gesundheitsversorgung verbessern.

Wir sind sehr dankbar für die vielen Antworten und Anregungen. Wir freuen uns über Ihr Engagement und über Ihre Meinungen zu unserer Arbeit. Vielen herzlichen Dank!