Togo: ASW-Partner wehrhaft gegen die Diktatur

In Togo hatten die Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid 19 starke Auswirkungen auf den Alltag zivilgesellschaftlicher Organisationen. Die Coronapandemie trat 2020 in einer politischen Krisensituation auf, in der Teile der Opposition die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen anfochten. Kein Zeitpunkt wäre für die amtierende autoritäre Regierung günstiger gewesen, um den Aktionsradius von zivilgesellschaftlichen Organisationen, insbesondere von Menschenrechtsorganisationen wie den ASW-Partnern FCTD (Front du Citoyen Togo Debout) und CACIT (Collectif des Associations Contre l’Impunité), einzuschränken. Die COVID 19-Pandemie lieferte dem togoischen Staat den Vorwand für weitere Angriffe auf die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit. Während der Ausgangssperre wurden mindestens fünf Menschen getötet, vermutlich durch Angehörige der Sicherheitskräfte.


Neue Kompetenzen bei online-Mobilisierung

 

Doch für die Menschenrechtsorganisationen CACIT und FCTD war klar, dass unter der Zunahme der Repression auch 2021 die Mobilisierung der Menschen für einen demokratischen Wandel nicht nachlassen durfte. Also wurde nach neuen Wegen gesucht.

„Unsere Hauptaktivität ist die Sensibilisierung der Bürger:innen durch Demonstrationen, Vernetzung und Lobbyarbeit. Aufgrund der Einschränkungen, die mit  Covid 19 verbunden sind, konnten wir nicht demonstrieren und unsere Aktivitäten nicht in Form von Präsenzveranstaltungen durchführen. Die Organisation musste sich daher sehr schnell mit digitalen Kommunikationsmitteln vertraut machen und sich an diese anpassen“, sagt David Dosseh, Koordinator der Organisation FCTD.

Die digitale Präsenz der Organisation wurde verstärkt, indem sie mehr Beiträge auf Facebook und in Online-Medien veröffentlichte. Die Sensibilisierung erfolgte durch Videoclips und Dokumentarfilme, die FCTD auch künftig als Mittel des Protests gegen die Auswüchse des autoritären Regimes nutzen wird.