Klimagerechtigkeit – aber wie?

 

Wir alle sind von den Folgen des Klimawandels betroffen. Doch am meisten leiden diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Die Klimakrise wird verursacht von einem Weltwirtschaftssystem, das vor allem Mensch und Natur im globalen Süden ausbeutet - für die Profite einiger weniger im globalen Norden sowie in den Schwellenländern. Weltweiter Klimaschutz ist also nicht nur ein Umweltthema, sondern vor allem eine Frage der Gerechtigkeit.

Der Klimawandel ist akut…

Spätestens seit die Klimabewegung 2019 weltweit neuen Aufschwung erhielt, ist vielen klar, wie sich der Klimawandel zeigt: Schmelzende Polkappen, Dürren, Waldbrände und Verwüstung, die Überflutung von Küstengebieten sowie die Zerstörung der Biodiversität, mit schwerwiegenden Folgen wie Hungersnöten und Kriegen um Ressourcen. Wird das 2-Grad-Ziel nicht erreicht, drohen noch katastrophalere, unkalkulierbare Veränderungen.

…und ungerecht

Die reichen Industrieländer tragen historisch die größte Verantwortung für die Klimakrise, da sich ihr Reichtum auf ein Weltwirtschaftssystem stützt, dessen Grundlage grenzenloses Wachstum und die jahrhundertelange Ausbeutung endlicher Ressourcen ist. International wird deswegen seit einigen Jahrzehnten um einen angemessenen Beitrag der Verursacher zur Reduktion von Treibhausgasen verhandelt. Doch hinter viel diskutierten Begriffen wie Green New Deal, CO²-Senken und Emissionshandel verbirgt sich oft ein neokoloniales Verständnis von Klimapolitik. So werden z.B. Ökosysteme sowie die kleinbäuerliche Landwirtschaft im globalen Süden zunehmend zerstört durch den Anbau von Agrartreibstoffen („Biotreibstoff“) und Aufforstungen zugunsten eines kleineren ökologischen Fußabdrucks des globalen Nordens.

Die Südperspektive

In den Debatten um Bedeutung und Tragweite klimapolitischer Konzepte werden vor allem die Stimmen von Betroffenen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen aus dem globalen Süden zu selten gehört. Die ASW unterstützt Partnerprojekte, die sich v.a. für Umweltschutz und für am stärksten vom Klimawandel betroffene Gruppen, also Frauen, Kleinbäuer*innen, indigene Gruppen und Kastenlose einsetzen. Somit verstehen wir uns als Teil der globalen Klimabewegung und wollen die Südperspektive zum Thema Klimagerechtigkeit hierzulande stärker in den Fokus rücken.