Ökolandbau und Hirse für eine gesunde Ernährung

INDIEN

Hirse ist ein Multitalent. Sie gedeiht auf kargen Böden, verträgt Trockenheit und Wetterschwankungen und ist dazu noch überaus gesund. Sie enthält wertvolle Mineralien wie Eisen und Magnesium. Das macht sie gerade in den ländlichen Gebieten Südindiens, wo viele Frauen und Kinder an Anämie durch Eisenmangel leiden, zu einer guten Ernährungsgrundlage.

Das haben unsere Partner von CENTREREDA schon vor einigen Jahren erkannt. Mit ASW-Unterstützung fördern sie daher in den Dörfern des Projektgebiets in Tamil Nadu den Anbau verschiedener Hirsesorten, außerdem Hülsenfrüchte und Gemüse.

 

Nachhaltigkeit großgeschrieben

Dazu unterstützt CENTREREDA die Bäuer:innen bei der Umstellung auf umweltverträgliche Anbaumethoden. In Workshops erlernen vor allem die Frauen den biologischen Pflanzenschutz und die Herstellung von Wurmkompost. Außerdem wird Wissen über den Mischanbau von Bäumen und Ackerpflanzen (Agroforstsystemen) vermittelt und es werden kleine Dämme gebaut, um das Wasser an Ort und Stelle zu halten. Einige wurden auch in der Verwendung und Weiterzucht einheimischer alter Pflanzensorten ausgebildet - andere erhielten ein Startkapital für die Aufnahme einkommensschaffender Aktivitäten.

Eine Saatgutbank und Vermarktung in Eigenregie

In einem neueren Projektschwerpunkt geht es um die Saatgutsicherung für die Landwirt:innen über den Aufbau einer Saatgutbank und über Informationen und Zugang zu lizensierten Sorten. Außerdem wird eine Plattform eingerichtet, über die Hirseprodukte, organischer Kompost, Azolla (Algenfarne) und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse vermarktet werden können.

Schon in den Vorjahren war es den Frauen gelungen, ihr selbst angebautes Gemüse - Zwiebeln, Okra, Tamarinde, Tomaten, Curryblätter, Zitrone, Bittergurke, Tapioca - sowie Landhühner in Eigenregie zu vermarkten. Dazu entstand ein "Grüner Laden" in einer nahe gelegenen Kleinstadt, bei dem sich die Produzentinnen als Mitglieder einschreiben konnten. 

Insgesamt ist die Ernährung  in großen Teilen der Projektregion sicherer und gesünder geworden. Und weil beim Anbau alle Familienmitglieder einbezogen werden, lernen schon die Jüngsten den Nutzen von frischem Gemüse und Nahrungsvielfalt zu schätzen.


Aktive und weiter denkende Bäuerinnen

CENTREREDA will noch mehr Bäuer:innen überzeugen und damit auch in anderen Regionen langfristig zu einer sicheren und nährstoffreichen Ernährung beitragen. Dabei wird bei allen Aktivitäten Wert auf gemeinschaftlich getroffene Entscheidungen gelegt. In dörflichen Saatgut-Komitees zum Beispiel treffen die Produzentinnen Entscheidungen über die in ihrer Region verwendeten Hirse-, Gemüse- und Hülsenfrucht-Sorten.
Für einen Austausch mit anderen organischen Produzenten und für die Ausweitung von Vermarktungsmöglichkeiten organisieren Bäuer:innen mit Unterstützung der NGO außerdem Besuchsreisen  in Nachbardistrikte. Es sollen noch weitere Saatgutbanken errichtet werden, sowie Selbsthilfegruppen, die diese organisieren und die Verteilung in der Bevölkerung übernehmen.
So macht die Idee von CENTREREDA Schule und das Wissen um die Vorteile des Ökoanbaus für eine sichere Ernährung verbreitet sich im Schneeballmodus.

Für dieses wegweisende Projekt benötigen wir noch Ihre Unterstützung.

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