Eine ausreichende Ernährung und Nährstoffversorgung ist in Indien längst nicht für alle Menschen Realität. Der Welthungerindex von 2023 hat 16,6 Prozent aller Inder:innen als unterernährt eingestuft. Genauere Statistiken zeigen, dass vor allem die sozial benachteiligten Gruppen der Dalits und Adivasi und damit vorwiegend die Menschen auf dem Land betroffen sind. Bei ihnen ist zum Beispiel die Wachstumsverzögerung bei Kindern und die Anämie bei Frauen sehr verbreitet. Sie betrifft über 50 Prozent der Frauen.
Um diese Situation zu verbessern, führen ASW- Partnerorganisationen in Indien seit Jahren Programme für betroffene Bevölkerungsgruppen, besonders Frauen der Adivasi und Dalits, durch. Die ASW-Partnerorganisation Centre for World Solidarity z.B. fördert die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit durch verschiedene aufeinander abgestimmte Programme in 6 indischen Bundesstaaten. Einige sind auch mit ernährungsbezogenen Programmen und Regelungen der jeweiligen Regierung des Bundesstaates verkoppelt.
An erster Stelle steht die Unterstützung einer nachhaltige Landwirtschaft mit umweltverträglichen und nachhaltigen Methoden – denn diese bringt nicht nur stabilere Erträge hervor, sondern auch wertvollere Nahrungsmittel im Hinblick auf Vitamine und mineralische Nährstoffe. In manchen Gemeinschaften wird die Landwirtschaft mit einer nachhaltigen Sammelwirtschaft in den Wäldern kombiniert.
Dazu kommt ein integriertes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, zum Beispiel die Anlage von Ernährungsgärten (mit nährstoffreichem Gemüse), die Verbesserung der Trinkwasserversorgung und der Hygiene über Sanitäranlagen. Außerdem werden die unterernährten Kinder in den Gemeinden identifiziert und die Familien für die Teilnahme an den Programmen motiviert. Das gelingt über großangelegte Aufklärungskampagnen und Ernährungscamps. Wichtig ist langfristig die Beteiligung der ganzen Gemeinschaft.
Unser Partner CWS berichtet, dass im Zeitraum 2021-22 mit diesen Programmen marginalisierte Gemeinschaften in 114 Dörfern erreicht wurden. In den Dörfern wurden Schulungen zur Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern, Ernährungscamps (Poshan), Demonstrationen von Nährstoffmischungen für zu Hause und Rezeptvorführungen durchgeführt und so der Wissenstand über Ernährung angehoben. Alle !!! betroffenen Frauen (100 % der Schwangeren und stillenden Mütter) haben ihr Ernährungsverhalten geändert und erfüllen heute ihre Ernährungsbedürfnisse.
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