Am 30. März 2025 fuhr ich für einen Projektbesuch nach Ouagadougou in Burkina Faso. Ich wurde von Iny Damien, der Koordinatorin der APFG, einer Vereinigung von über 1.200 Frauen im Südwesten des Landes, herzlich empfangen. Gemeinsam mit Iny fuhr ich die 382 Kilometer von Ouagadougou nach Gaoua, wo ich die Arbeit der APFG aus nächster Nähe kennenlernen konnte.
Berufsbildung und Gemeinschaftsprojekte der APFG
Die Organisation hat ein Berufsbildungszentrum eingerichtet, das jährlich rund 100 Frauen in den Bereichen Weben, Nähen, Friseurhandwerk, Alphabetisierung und Informatik ausbildet. Die Ausbildung ermöglicht den Frauen finanzielle Unabhängigkeit und Selbstständigkeit.
Die APFG unterstützt zudem die Gründung von selbstverwalteten Gruppen, in denen Frauen Gärten für die tägliche Lebensmittelversorgung gemeinschaftlich bewirtschaften, kleine Produktionseinheiten leiten und ihre Erfahrungen austauschen. In diesen Gruppen entsteht ein wertvoller Raum für Austausch, Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Das gemeinsame Engagement schafft ein starkes Netzwerk innerhalb der Gemeinschaft.
Außerdem lernte ich den Verein in Djebougou, der sich auf die Ausbildung in der Weberei spezialisiert hat, das Kollektiv der selbstverwalteten Gruppen (GAG) sowie Initiativen in Gbangbankora und weiteren Dörfern kennen. Die Begegnungen in den Dörfern verdeutlichten mir die beeindruckende Kreativität und den unermüdlichen Einsatz der Frauen ihr Leben trotz der prekären politischen Umstände im Land in die Hand zu nehmen und für ihre Familien zu sorgen.
Frauenförderung und Rechte in Togo
Meine Reise setzte ich in Togo mit einem Austausch mit dem „Club des Femmes de la Savanes pour la Promotion de la Culture“, REFEDS in Dapaong sowie Kooperativen und Frauenverbänden in Dapankporgou, Gamé und Djekote fort. Außerdem besuchte ich Ausbildungszentren und eine Gruppen von Bäckerinnen in ihrer Ausbildung.
Diese Organisationen tragen zum Schutz der Rechte von Frauen in der Savannenregion in Togo bei, indem sie Sensibilisierungsmaßnahmen durchführen, gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorgehen und die wirtschaftliche und soziale Stärkung von Frauen fördern.
Perspektiven und Herausforderungen
Die positiven Veränderungen durch all diese Aktivitäten sind in den Gemeinden sichtbar und verbessern das Leben vieler Frauen nachhaltig. Sie ermöglichen Zugang zu Bildung und Mikrokrediten und tragen zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt und Frühehen bei. Viele Frauen berichten, wie sie durch die Unterstützung neue Wege gehen und selbstbewusst für ihre Rechte eintreten.
Trotz aller Fortschritte bleiben zahlreiche Hürden bestehen, die die Selbstständigkeit der Frauen ausbremsen. In Burkina Faso erschweren Instabilität, fehlende Bildung und Ressourcenknappheit die Emanzipation der Frauen. In Togo stellen soziale Diskriminierung sowie der eingeschränkte Zugang zu Krediten und Land trotz gesetzlicher Fortschritte und Inklusionsprogrammen vor allem in ländlichen Gebieten nach wie vor erhebliche Hürden dar. Aber die Widerstandsfähigkeit und das Engagement der Frauen und der Zivilgesellschaft zeigen, dass echte Fortschritte auf dem Weg zur Gleichstellung und zum Empowerment erzielt werden – auch wenn das Ziel einer nachhaltigen Gleichberechtigung noch in weiter Ferne liegt.
Boubacar Diop
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