Frauengruppe im Norden Togos

Frauenrechte in Togo stärken

TOGO

Die abgelegene Region Oti-Süd im nördlichen Togo ist von großer Armut geprägt. Frauen haben hier kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Sie sind ökonomisch stark benachteiligt und zahlreichen Formen von Gewalt ausgesetzt. Dazu gehören häusliche Gewalt, frühkindliche Genitalverstümmelung, Vergewaltigungen und Zwangsverheiratung im Jugendalter. Die Region ist aktuell zunehmend von radikalislamistischen Terrorgruppen bedroht, die aus der Sahelzone eindringen. Dies führte bereits zu mehreren Anschlägen, einem Anstieg der Gewalt allgemein und gegen Frauen im Besonderen.

Gewalt gegen Frauen und durch islamistische Terrorgruppen

Das Réseau des Femmes et Développement des Savanes, oder REFED, ist ein frauengeführtes Netzwerk aus über 150 Vereinen und Gruppen, das sich über die gesamte Savannenregion und ihre Präfekturen verteilt. In jeder Präfektur existiert ein siebenköpfiges Büro, das den Kontakt zwischen den Regionen hält und als Ansprechpartner anderer zivilgesellschaftlichen Organisationen dient. Damit ist REFED vor Ort sicher verankert und bekannt.

Geschulte Frauen werden zu Multiplikatorinnen

Unsere Partner:innen haben die Problemlage bei sich zu Hause erkannt und möchten die Frauenrechte und den friedlichen Zusammenhalt in den Dörfern stärken. Um eine breite Wirkung zu erzielen, werden 30 Frauen aus verschiedenen REFED-Gruppen zu Multiplikator:innen in den sieben Präfekturen von Oti-Süd ausgebildet. Danach touren sie durch die Region. Dabei sollen alle Bürgermeister und Präfekten der Region informiert und in die Arbeit von REFED eingebunden werden.
Sechs von ihnen werden zu Führungskräften gegen geschlechtsbasierte Gewalt und zur psychosozialen Unterstützung von Opfern ebendieser Gewalt ausgebildet. Weitere 6 Frauen erhalten Schulungen, die Kompetenzen zum Thema Führung, sozialer Zusammenhalt und Zusammenleben vermitteln, mit dem Ziel, den sozialen Frieden in den jeweiligen Gemeinden zu bewahren.

Aufklären und gewaltlose Wege aufzeigen

Zurück in ihren Dörfern geben diese Multiplikatorinnen dieses Wissen an die Gemeinschaft weiter, klären zu Frauenrechten auf und führen psychosoziale Betreuung von Gewaltopfern durch. Die Dorfgemeinschaften werden außerdem vor den Gefahren durch die Extremisten gewarnt und über deren Ideologie und Anwerbestrategien aufgeklärt.
Für die Aufklärungsarbeit kommt auch ein interaktives Radioprogramm zum Einsatz. Die Frauen im REFED-Netzwerk werden so zu Führungspersonen für eine gewaltfreie Zukunft ihrer Dörfer.