Brasilianische Landarbeiterinnen beim Frauenfonds Santarem

Landarbeiterinnen auf dem Weg zur Emanzipation

BRASILIEN

In der nach wie vor stark patriarchalisch geprägten Gesellschaft der Region „Baixo Amazonas“ (Einzugsgebiet des Tapajós, Trombetas und Amazonas bis hin zur Transamazonika) sind vor allem die Frauen von Ungleichheit und Menschenrechtsverletzungen betroffen, obwohl sie als Kleinbäuerinnen oft eigenständig produzieren. Durch die Kürzung finanzieller Unterstützung von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Umweltschutz und Landwirtschaft durch rechtsgerichete Regierungen( 2016 erst Temer, dann 2018 bis 2022 Bolonaro) verschlechterte sich ihre Situation weiter. Doch seit dem Amtsantritt des Sozialdemokraten Lula da Silva 2023 gibt es wieder etwas Hoffnung.

Bereits 2013 gründeten 39 Frauenorganisationen den Luzia Dorothy de Espirito Santo Fond (FMLDES). Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Organisationen von Landarbeiterinnen, Quilombolas, Indigenen und Flussanwohnerinnen mit traditioneller Lebensweise. Im Rotationsprinzip wird der Frauenfonds immer von einer der 39 Mitgliedsorganisation gemanagt. 

Mit der Vermittlung von praktischem Wissen zu Agrarökologie und gleichzeitigen Schulungen zu Gewaltbekämpfung und Feminismus unterstützt FMLDES seine Mitglieder dabei, ihre Autonomie auszubauen. Dadurch sollen sich die Frauen den Zugang zu kommunalen Märkten einfacher erschließen können und somit ein stärkeres wirtschaftliches Standbein und finanzielle Unabhängigkeit bekommen. Alles zusammen stärkt das Selbstwertgefühl der Frauen und befähigt sie, sich gemeinschaftlich in ihren Gemeinschaften zu behaupten. Langfristig tragen sie so zu einer gleichberechtigten Stellung von Mann und Frau in ihrer Gesellschaft bei.

Einen Einblick in den Alltag einer der Landfrauen erhalten Sie in unserem Themenheft auf Seite 14, PDF

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