Frauen der Gruppe GMB bei einem Gruppentreffen

Frauen tragen Agrarökologie in die Städte

BRASILIEN

Belém liegt im Mündungsgebiet des Amazonas und wird von 1,4 Millionen Menschen bewohnt. Wie in allen Großstädten sind auch hier noch ein paar freie Flächen vorhanden. Und diese können sinnvoll genutzt werden. Die Frauen von der Frauengruppe GMB (Grupo de Mulheres do Brasil) lassen hier Stadtgärten entstehen. “Wir säen Agrarökologie in den Städten” - lautet das Motto ihres von der ASW unterstützten Projektes.

GMB ist die älteste und noch immer eine der wichtigsten Frauenorganisationen in Belém. Sie hat sich 1986 mit dem Ende der Diktatur gegründet und fordert seitdem Bürgerrechte und Gleichberechtigung ein. Themen wie Gewalt gegen Frauen, sexuelle Identität und Einkommensschaffung stehen im Vordergrund. Für diese Arbeit und ihre Präsenz in verschiedenen Netzwerken, unter anderem dem von der ASW geförderten Amazonasnetzwerk FAOR und im Forum für Stadtplanung genießt die Organisation hohes Ansehen.

Mit dem Projekt “Wir säen Agroökologie in den Städten - Lebendiger Garten”, das die Frauen der Gruppe zusammen erarbeitet haben, baut GMB Gemeinschaftsgärten in Belém auf und stärkt gleichzeitig die feministische Autonomie.

GMB hat aktiv an dem zweiten nationalen Agrarökologiekongress in Brasilien teilgenommen, auf dem auch das „Nationale Kollektiv urbaner Gärten“ gegründet wurde. GMB versteht urbane Gärten als Alternative zum bestehenden politischen Entwicklungsmodell, das auf agrarindustrieller Landwirtschaft basiert.

Auf dem Gelände, das zu dem Haus der Gruppe gehört und das sich auf 13 mal 63 Meter erstreckt, wachsen nun Fruchtbäume und darunter - in Hochbeten - Heilkräuter, Gemüse und Salat. Die Gärten dienen sowohl der Eigenversorgung der Frauen als auch als Schaugärten. Denn GMB organisiert auch Kurse, in denen Wissen zum Anbau der Pflanzen vermittelt wird sowie zu deren Heilwirkung. Besonders im Bereich der Frauenheilkunde sind viele von ihnen nutzbar. 

Der Ansatz von GMB begeistert mittlerweile auch andere Städter und Städterinnen. Daher haben die Frauen auch  in Kooperation mit Schulen neue Gärten angelegt und sich mit anderen Frauengruppen vernetzt.

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