Gerechtigkeit und Teilhabe am Reichtum

BURKINA FASO

Der arme Sahelstaat Burkina Faso ist reich an Rohstoffen. Bereits 40 Prozent der Landesfläche sind von internationalen Bergbaufirmen mit Abbau- und Erkundungslizenzen belegt. Besonders der Goldabbau spielt eine wichtige Rolle.

Doch der Reichtum der Goldminen kommt nicht bei der Bevölkerung an. Im Gegenteil. Die Erschließung der Minengebiete ist von Vertreibungen und mangelhaften Entschädigungen gekennzeichnet. Außerdem hinterlässt der Goldabbau vergiftete Böden, die landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar sind. Viele Menschen verlieren so ihre Lebensgrundlage.
 

Vertreibung und mangelhafte Entschädigung statt Beteiligung an den Gold-Erlösen

Traditionell waren viele heutige industrielle Minen handwerkliche Schürfgebiete der AnwohnerInnen, die so einen Nebenverdienst hatten. Diese Möglichkeit ist nun häufig abgeschnitten. Versprochene Arbeitsplätze in den Minen werden an gut ausgebildete Arbeiter aus den Städten vergeben - die jungen Menschen auf dem Land gehen auch hier leer aus. Die Ungerechtigkeit im Goldabbau ist himmelschreiend, zu offensichtlich findet die Ausbeutung der Ressourcen des Landes auf dem Rücken der einfachen Menschen statt.

Organisierte Menschen fordern ihren gerechten Anteil am Goldreichtum ein

An dieser Ungerechtigkeit setzt der ASW-Partnerorganisation ODJ an. Sie organisiert und vernetzt die Betroffenen, damit diese eigenständig ihre Rechte und ihren Anteil an den Erlösen aus dem Bergbau einfordern können.

Pro Jahr organisiert ODJ rund 8 Bildungskonferenzen in den verschiedenen Regionen Burkina Fasos. Über Aufklärung und Bildung sollen die vom Bergbau betroffenen Menschen zu mehr Partizipation ermutigt werden. Ziel ist, dass sie sich aktiv dafür einsetzen, dass Menschenrechte und Umweltschutz künftig bei allen Abbauprojekten eine Rolle spielen. Die Konferenzen stärken außerdem die Vernetzung zwischen den vom industriellen Goldabbau betroffenen Dörfer der 13 Regionen.