BRASILIEN
Das neoliberale Wachstumsmodell hat das Gesicht Amazoniens verändert: Die Umwelt ist aus dem Gleichgewicht und die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Frauen, Jugendliche, traditionelle und andere marginalisierte Bevölkerungsgruppen sind die Verlierer. Sie werden immer weiter aus der Gesellschaft ausgegrenzt.
Für die brasilianischen Medien ist diese gesellschaftliche Fehlentwicklung kein Thema. Sie berichten verkürzt über Jugendkriminalität und schrecken nicht davor zurück, ganze gesellschaftliche Gruppen zu Tätern zu erklären.
Betroffen sind unter anderem schwarze männliche Jugendliche, die in den Peripherien der urbanen Zentren wie Belém einen täglichen Kampf ums Überleben führen. In den drei zurückliegenden Jahren hatte unsere Partnerorganisation mit einem Medienprojekt und mit der Stärkung der Teilhabe dieser Gruppen an politischen Prozessen, Gemeindezentren, kulturellen Gruppen, Kooperativen und studentischen Verbänden auf diese Schieflage reagiert.
Aktuell wird mit ASW-Unterstützung ein Projekt zur Stärkung von Jugendlichen der mehrfach diskriminierten LGBTI-Minderheit in der Metropole Belém umgesetzt. Denn unter der Regierung Bolsonaro, die schlichtweg ignorierte, dass die brasilianische Bevölkerung laut Schätzungen zu 10 Prozent aus homosexuellen oder transsexuellen Menschen besteht und die einen Krieg gegen die Gender-Ideologie eröffnet hatte, hat sich deren Lage verschlechtert.
In diesem Sinne begann UNIPOP 2022 in Belem mit Aufklärungsarbeit zu LGBTI-Themen und startete Workshops für Betroffene, damit diese ihre Rechte kennenlernen, sich austauschen, ihre Identitäten reflektieren und bejahen können. Zielgruppen sind vor allem die Jugendlichen, die bereits am Vorgängerprojekt teilgenommen haben und in Informations- und Kommunikationstechnologien, die ihnen vertraut sind, geschult wurden. Gleichzeitig finden Aktionen zur Einflussnahme auf die öffentliche Politik in Stadtrandbezirken von Belém statt. So wurde z.B. für die Wahlen 2022 eine Verpflichtungserklärung an die Kandidaten übergeben.
So werden die Jugendlichen zu selbstbestimmten Akteuren, die Alternativen schaffen, um die alltägliche soziale Ausgrenzung zu verringern.
Bitte unterstützen Sie UNIPOP bei dieser wegweisenden Arbeit.
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