WESTSAHARA
Die Camps der vor Marokko aus der Westsahara Geflüchteten liegen in einem unwirtlichen Wüstengebiet im Süden Algeriens. Mittlerweile ist dort, völlig vergessen von der Welt, eine dritte Generation von Saharauis herangewachsen. Sie halten an dem Ziel staatlicher Selbstbestimmung und einer Rückkehr in ihr Land fest, haben aber auch Strategien entwickelt, um sich an die schwierigen Exilbedingungen anzupassen. Mehr zur Geschichte der Westsahara
Dazu gehört z.B. die Anlage von Gemüsegärten in den Flüchtlingscamps. Denn die Nahrungsmittelhilfe, die die Menschen über UN-Institutionen, Nichtregierungsorganisationen und diverse Staaten beziehen, sichert keine ausgewogene Ernährung. „3 von 4 Frauen leiden unter Anämie und ein Drittel der Kinder sind chronisch mangelernährt“, sagt der Agraringenieur Taleb Brahim.
Bereits vor 10 Jahren hat er daher mit Bewohner:innen des Flüchtlingslagers Smara begonnen, über Gemüseanbau den Speiseplan der Familien aufzubessern. 2015 stieg die ASW in die Unterstützung von 10 Gartenprojekten in Smara ein. In der Folgezeit kamen weitere 9 Gärten dazu. Diese 19 Gärten arbeiten mittlerweile selbstständig und benötigen keine materielle Unterstützung oder Schulungen mehr.
10 neue Gärten mit Tropfbewässerung
Derzeit entstehen in einem neuen Projekt im Lager Smara nun 10 neue Gärten, die mit Tropfbewässerung arbeiten. Die Technik ist wassersparend, billig und kann von den Familien schnell erlernt werden. Es braucht nur mit Löchern versehene „Tropfrohre“, die in einem Abstand von einem Meter und über eine Länge von 10 bis 20 Metern in die Gärten verlegt werden. Durch die Löcher werden die Pflanzen direkt mit Wasser versorgt. Eine Wasserpumpe leitet kleine Wassermengen aus den Tanks vor den Häusern zu den Pflanzen. Den Frauen wird so das Abfüllen und das Schleppen von Gießkannen erspart.
Mindestens 95 Personen profitieren direkt von dem Projekt. Die nicht verbrauchten Überschüsse der Ernte sollen auf dem lokalen Markt verkauft werden. So haben die Familien ab und zu etwas Bargeld.
Ein innovatives Zukunftsprojekt …..
Taleb stellt uns den Versuchsgarten vor, in dem er und die Menschen mit verschiedenen Techniken experimentieren. Es gibt Hochbeete, in denen Gemüse und Heilpflanzen angebaut werden, einen Teich mit Fischen und einen Bereich für die Aufzucht von Ziegen und Geflügel. Es handelt sich um eine Art ökologischen Minibauernhof. Das Wasser fließt in einem Kreislauf vom Fischbecken zu den Pflanzen, da die Exkremente der Fische gut für die Pflanzen sind. Die Abfälle des Geflügels und der Ziegen bereichern den sandigen Boden. Langfristig soll das System in jeder Familie nachgebaut werden.
Ehemalige Nomaden sind heute Gärtner:innen
„All diese Ideen mögen verrückt klingen“, räumt Taleb ein. „Aber als wir vor Jahren diese Wüstengartenprojekte ins Leben gerufen hatten, fanden viele es unrealistisch, ehemalige Nomaden zu Gärtner:innen zu machen. Doch jetzt haben wir in vielen Stadtvierteln und in fast jeder Wilaya Gärten. Wir konnten einen großen Teil der Bevölkerung inspirieren und werden dies auch weiterhin tun.“
Dank der Unterstützung der ASW wurden bisher 19 Gärten angelegt, in denen regelmäßig Gemüse angebaut wird. Die 10 neuen Gärten werden den Speiseplan von noch mehr Familien bereichern.
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