Gärten für die Flüchtlingslager

WESTSAHARA

„Eine eigenständige Versorgung ist hier in der kargen Hammada-Wüste nicht möglich“, erklärt die 60-jährige Najat Ali Salem, eine Bewohnerin des Flüchtlingslagers Smara. Seit 1975 harren sie und 165.000 weitere saharauische Flüchtlinge in fünf großen Lagern in Algerien nahe der Stadt Tindouf aus. Seit 1991 warten sie - genauso wie die von ihnen getrennten Verwandten und Freunde in den von Marokko besetzten Gebieten - auf ein Referendum über die Zukunft der Westsahara. Dieses, von der UNO bereits vorbereitet, wird von der Kolonialmacht sabotiert.

Inzwischen wächst bereits die dritte Generation der Geflüchteten heran, die nur ein Leben in der Kargheit der Wüste und Perspektivlosigkeit der Lager kennt. Die internationale Nahrungsmittelhilfe, von der die Menschen in den Lagern völlig abhängig sind, ist in den letzten Jahren um 40 Prozent zurückgegangen. Es fehlt an Obst und Gemüse sowie an Proteinen. „Über 60 Prozent der Kinder unter 5 Jahren sind von diesem Mangel betroffen und 2 von 3 schwangeren Frauen leiden unter Blutarmut“, verdeutlicht Najat Ali Salem die dramatische Versorgungslage.

Die Hoffnung auf ein Leben in Würde bleibt. In den selbstverwalteten Camps der Saharauis versuchen die Menschen auf diese schwierige Notsituation eine Antwort zu finden. Der Agrarexperte Taleb Brahim aus dem Lager Smara hat ein Konzept für Familiengärten entwickelt. „Mein Ziel ist eine unabhängige Versorgung der Lager mit Vitaminen. Permakultur als ökologische Kreislaufwirkung macht dieses möglich“, erklärt er die Grundidee. Nachdem es bereits in den Lagern El Ayun, Ausserd und Dakhla zahlreiche Gärten gibt, wollen wir nun die 50.000 Bewohner:innen in Smara beim Aufbau von Familiengärten unterstützen. Mit Ihrer Spende können Saatgut und Werkzeug, Gewächshäuser oder Bewässerungsanlagen angeschafft werden. So helfen Sie direkt, Hunger und Mangelernährung zu bekämpfen. Die Gärten der Solidarität schenken den Menschen in den Flüchtlingslagern zudem ein Stück Kraft und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

So entsteht ein Garten der Solidarität

„Wir Saharauis sind Nomaden, wir ziehen mit unserer Herde und haben keine Kenntnisse und Tradition in der Landwirtschaft“, sagt Taleb Brahim. Deshalb werden zunächst Weiterbildungen zu Bodenverbesserung und Anbaumethoden für die ausgewählten Familien durchgeführt. Eine Beraterin pro Stadtteil betreut die Anlage und Pflege der Gärten kontinuierlich.

Zentral ist der Anbau von schnellwachsenden Moringa- und Feigenbäumen, die die notwendige Biomasse zur Anreicherung der Böden abwerfen. Eine Steinmauer schützt die angelegten Beete vor Sandstürmen und Ziegen. Die Gewächshäuser verhindern das Austrocknen von Boden und Pflanzen in der gleißenden Sonne. Hier werden Tomaten, Auberginen, Paprika und Erbsen gepflanzt.

Das für die Bewässerungsanlage benötigte Wasser wird mit Lastwagen herbei geschafft. Dazu braucht es verbindliche Absprachen mit der zuständigen Regierungsstelle, denn Wasser ist knapp hier in der Wüste.

Unterstützen Sie die Gärten der Solidarität

  • 25 Euro     für Gemüsesaatgut
  • 50 Euro     für Gartenwerkzeug
  • 100 Euro   für ein Bewässerungssystem
  • 250 Euro   für fachliche Beratung