Alessandra Korap Munduruku befand sich auf Einladung der ASW gerade in Europa und sprach in Genf vor dem UN-Menschenrechtsrat, als sie die frohe Botschaft erhielt: Justizminister Ricardo Lewandowski hatte (am 25.09. 2024) die Demarkierung des Munduruku-Territoriums Sawré Muybu in Pará angeordnet. Ein 17-jähriger Kampf der indigenen Munduruku um ein bedrohtes Stück Territorium ging erfolgreich zu Ende.
„Es war ein langer Kampf“, sagte die Munduruku-Aktivistin vom ASW-Partner FAOR und freute sich: „Wenn ich in Kürze zurückfahre, dann werde ich dort bei den Meinen sein!“ Sie dankte allen Mitstreiter:innen, den Kaziken der Munduruku, den Frauen, der Jugend, allen, die mitgekämpft hatten und „Allen, die an den Kampf des Volkes [der Munduruku] glauben.“
Mitten im wirtschaftlich umkämpften Amazonien
Das jetzt demarkierte Sawré Muybu liegt am Tapajós-Fluss in einem wirtschaftlich umkämpften Gebiet, mitten in Amazonien. Unternehmen aus Berg- und Goldabbau, Holzeinschlag und Agrarindustrie sind hier aktiv - vielfach illegal. Für den Abtransport der geförderten Güter soll der Tapajós schiffbar gemacht werden, eine geplante Bahnlinie in direkter Nähe zu Munduruku-Territorium soll weitere Transportkapazitäten schaffen.
Um ihr Land vor dem Zugriff dieser mächtigen Akteure zu bewahren, nahmen die Munduruku 2007 den Kampf auf. Sie übten Druck auf das Justizministerium und die Indigenenbehörde FUNAI aus und trieben die Auto-Demarkation voran. Sie verhinderten auch erfolgreich den Bau des Staudamms São Luiz do Tapajós.
Im Jahr 2016 wurde die von Fachleuten erarbeitete Dokumentation zur Demarkation genehmigt. Aber erst 2023 hatte die Bundesstaatsanwaltschaft das Justizministerium dazu gedrängt, den Ministerialerlass zur Demarkation endlich zu unterzeichnen. Es dauerte noch rund ein Jahr. Seit 25.09.2024 ist Sawré Muybu ist ein demarkiertes Indigenes Territorium.
Jetzt braucht es noch einige Formalia und eine Präsidialunterschrift. Doch dass der Prozess nun noch scheitert, ist unwahrscheinlich.
Damit der ASW-Partner FAOR in Amazonien noch weitere Zugriffe von Bergbau- und Agrarindustrie abwehren kann, bitten wir um Ihre Spende.
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