Nachhaltige Waldnutzung mit Babaçu

BRASILIEN

Durch die Gründung des MIQCB haben sich vormals bitterarme Landarbeiterinnen eine gesicherte Existenz geschaffen. Die Babaçunuss wird in selbst aufgebauten Kooperativen veredelt und verkauft. Die Kooperative garantiert einen fairen Preis, meist das einzige Einkommen der Familien.

Die Babaçu-Palme spielt daher eine Schlüsselrolle für die Kleinbäuer:innen: Der Kern der Nuss liefert das Öl zum Kochen oder die Basis für Seife, die Schale wird zum Brennstoff und das inwändige Mark wird als Mehl verwendet. Aus den Palmwedeln werden Häuser gefertigt.

Die Babaçu-Wälder waren einst Teil staatlichen Landes, von wo Kleinbäuer:innen systematisch durch Großgrundbesitzer vertrieben wurden. Die Sammlerinnen kämpfen nun für ihr Recht auf freien Zugang zu den oftmals als Rinderweiden eingezäunten Wäldern. Und sie initiieren Kampagnen gegen das Fällen der Palmen. Lokale Regierungen unterstützen häufig die Rodungsvorhaben der zerstörerischen „Landbesitzer“, da die Sammelwirtschaft als rückschrittlich belächelt wird. Umweltbildung und Bekanntmachung des Potentials der Babaçu-Sammelwirtschaft richten sich daher gleichermaßen an politische Autoritäten als auch an abwanderungswillige, ländliche Jugendliche.

Babaçu-Nussknackerinnen aus der Gemeinde Vila Esperança konnten sich 2022 - nach einem langen Kampf um ihre Landrechte - endlich ihren rechtmäßigen Eigentumstitel erkämpfen! Das Gebiet wurde ihnen offiziell anerkannt und somit wurden ihnen nicht nur der Schutz ihrer Lebensumgebung zugesichert, sondern auch die Erhaltung ihrer naturbezogenen gemeinschaftlichen Lebensweise. Das ist nicht nur ein Meilenstein für die Babaçu-Nussknackerinnen, sondern auch für den Kampf der indigenen Bevölkerung Brasiliens um ihre territorialen Rechte

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