Tausende Küchengärten gegen die Nahrungskrise in Indien

Meena Devi steht im Hinterhof ihres kleinen Hauses im Dorf Dongila und deutet auf verschiedene frisch angelegte Beete und mit Erde gefüllte Säcke. „Hier werde ich demnächst Auberginen, Schlangen- und Bittergurken, Koriander, Tomaten und Kürbis anbauen“, sagt die 41-jährige verwitwete Mutter dreier Kinder.

Dongila ist eines von 8 Dörfer im Projektgebiet Barachatti im indischen Bundesstaat Bihar. Nach dem Beginn der Corona-Lockdowns begann unser Partner Center for World Solidarity (CWS) neue Wege im Kampf gegen die zunehmende Mangelernährung zu gehen. Das Anlegen von Ernährungsgärten ist dabei ein zentraler Bestandteil aller Programme.

Dazu wird regional angepasstes Saatgut an die Familien aus benachteiligten Gemeinschaften verteilt. Zuvor gibt es Schulungen im Anlegen fruchtbarer Beete auf kleinem Raum und zur Herstellung von Kompost und Biopestiziden. „Ich habe auch viel über die Nutzung von Gebrauchswasser für die Gärten und über Tröpfchenbewässerung gelernt. Das ist bei uns sehr wichtig, denn jeder Tropfen Wasser muss besonders in den langen Dürrezeiten gezielt eingesetzt werden“, ergänzt Meena Devi.

Bevor die Familien mit der Anlage privater Küchengärten beginnen, werden gemeinschaftliche Aktionen durchgeführt. In Dongila begradigte die Dorfgemeinschaft in harter Arbeit das umliegende Brachland und bereitete es für den Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Mais, Kohlsorten oder Kartoffeln vor. Ein Test mit Olivenanbau brachte erstaunliche Erfolge.

In anderen Dörfer werden Schulgärten geplant, damit die Kinder direkt gesunde Nahrung aus den eigenen Gärten bekommen. So lernen sie zudem, welche Pflanzen besonders gut angebaut werden können und welche Vitamine und Nährstoffe sie enthalten.

 „Der Klimawandel, die unterbrochenen Lieferketten und geschlossenen Märkte während der Pandemie und die immer weiter steigenden Preise für Lebensmittel brachten sehr vielen Menschen in Indien extremen Hunger und Armut“, erzählt Rankumar, der Projektverantwortliche vom CWS. „Das hat den Wunsch befördert, Nahrung verstärkt unabhängiger und regional angepasst zu erzeugen.“

Im Barachatti-Bezirk sollen 360 private Küchengärten und zusätzliche Gemeinschafts- und Schulgärten entstehen. Das Ernährungsgarten-Projekt des CWS findet in 1o Regionen Indiens statt und wird von weiteren ASW-Projektpartnern aufgegriffen und weitergeführt. So sollen bis Mitte 2023 tausende private und gemeinschaftliche Gärten zu einer sicheren und gesünderen Ernährung in Indien beitragen

Um dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lassen, bitten wir Sie um Ihre solidarische Unterstützung. Jede einzelne Spende, egal ob 25, 100 oder 250 Euro ist der Startschuss für einen neuen Ernährungsgarten in Indien. Vielen Dank für Ihre Solidarität!