Widerstand im Gerichtssaal - Die Westsahara versus die EU und der Kampf gegen neokoloniale Plünderung

31.10.2024 19:00 Uhr in Frankfurt und 1.11.2024 18:30 in Berlin

Das Westsahara Netzwerk lädt zu einer Veranstaltungsreihe mit dem Anwalt der Frente POLISARIO vorm Europäischen Gerichtshof (EuGH) Manuel Devers, Erik Hagen von Western Sahara Resource Watch (in Frankfurt), Journalist Jörg Tiedjen (in Berlin) und Frente POLISARIO-Vertreterin Nadjat Hamdi!

 

Plakat der Westsahara Veranstaltung

Die Westsahara, eine ehemalige spanische Kolonie, wird seit den 1970er Jahren von Marokko besetzt. Damit ist ein Gebiet von der Größe Italiens weiterhin auf dem afrikanischen Kontinent mit direkter Unterstützung von Frankreich und den USA kolonialisiert. Aber nicht nur einzelne Staaten, sondern auch die Europäische Union profitiert seit Jahrzehnten von der Ausbeutung des ressourcenreichen Landes. Sowohl das Handels- als auch das Fischereiabkommen der EU mit Marokko werden auf die Westsahara angewandt, obgleich Marokko keine Souveränität und Entscheidungsmacht über das Land hat. Und auch europäische Unternehmen erwirtschaften in der besetzten Westsahara große Profite und unterstützen so indirekt Marokkos Militärbesatzung und Ansprüche auf das Territorium. 


Die Rechtslage dieser Abkommen ist eindeutig: In den Jahren 2016 und 2018 entschied der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH), dass die EU keine internationalen Abkommen abschließen darf, die für die Westsahara gelten, ohne die Zustimmung des saharauischen Volkes einzuholen. Trotz dieser Urteile entschied der Rat der Europäischen Union im Januar und März 2019, zwei neue Abkommen mit Marokko abzuschließen, die explizit die besetzte Westsahara umfassen. Diese Maßnahmen ließen der Frente Polisario, die offizielle Vertretung des saharauischen Volkes, keine andere Wahl, als neue Verfahren vor dem EuGH einzuleiten. 

Unsere Veranstaltung beleuchtet ein brisantes, aber wenig bekanntes Thema. Gemeinsam mit den Panelist:innen diskutieren wir die Chancen und Herausforderungen, die der Weg über die Rechtsmittel bietet. Wir beleuchten, ob dieser Ansatz ein effektives Mittel im Widerstand und Kampf um die Selbstbestimmung des saharauischen Volkes darstellen kann und diskutieren die Rolle der internationalen Gemeinschaft in diesem ungelösten Konflikt. Schließlich geht es auch um die Verstrickungen deutscher Großunternehmen in der Westsahara und die Konsequenzen der neokolonialen Ressourcenausbeutungen für das saharauische Volk. 

Mit:

  • Manuel Devers | Rechtsanwalt der Frente Polisario vor dem Europäischen Gerichtshof
  • Nadjat Hamdi | Frente Polisario-Vertreterin in Deutschland
  • in Frankfurt: Erik Hagen | Western Sahara Resource Watch (WSRW) 
  • in Berlin: Jörg Tiedjen I Freier Jouranlist

Moderation: Leonie Jantzer, medico international 

Die Sprache der Veranstaltung ist Englisch mit deutschsprachigen Berichten von Nadjat Hamdi.
Bei Bedarf kann eine Flüsterübersetzung ins Deutsche angeboten werden.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos.

Die Orte der Veranstaltung:

Am 31. Oktober 2024 um 19:00 Uhr in Frankfurt:
Unten im medico Haus
Lindleystr. 15
60314 Frankfurt am Main

Am 01. November 2024 um 18:30 in Berlin

Mehringhof
Gneisenaustraße 2
10961 Berlin

Zusätzlich wird eine Fotoausstellung von Maria Klenner gezeigt.

 

Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von:

  • Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt 
  • Freiheit für die Westsahara e.V. 
  • Jaima de Tiris
  • Medico International 
  • Saharauische Diaspora in Deutschland
  • Western Sahara Resource Watch
  • ZEOK e.V.