2023 Internationales Jahr der Hirse

ASW-Partnergruppen sind der Welt voraus

Als Reaktion auf den Klimawandel hat die UNO das aktuelle Jahr 2023 zum Jahr der Hirse erklärt. Denn die in vielen Teilen der Welt in Vergessenheit geratene alte Kulturpflanze verdient größere Aufmerksamkeit. Sie ist widerständig gegen Trockenheit und Klimaveränderungen. „Beste Voraussetzung“, so die deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, „um in Zukunft wieder eine größere Rolle in der Welternährung zu spielen“.

Auch die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat die Hirse entdeckt. Im Vorfeld des G20-Treffens im indischen Varanassi am 11.Juni lobte sie die zunehmende Offenheit ihres Gastlandes für agrarökologische Ansätze, die auch zu mehr Ernährungssicherheit und größerer Unabhängigkeit von fossilem Dünger oder Pestiziden führen würden. „Dazu zählt auch der Anbau von Hirse“, so die Ministerin. „Dieses Wissen wollen wir künftig gemeinsam mit anderen Partnern in Afrika teilen.“

Doch das Engagement ideenreicher Nichtregierungsorganisationen hat Bäuer:innen aus verschiedenen Kontinenten auch schon in der Vergangenheit miteinander ins Gespräch gebracht, ganz ohne das BMZ. Wir möchten hier an ein Treffen erinnern, über das wir vor 9 Jahren auf dieser Homepage berichteten. Eine Delegation der südindischen Deccan Development Society, Ex-Partnerin der ASW und Initiatorin eines indienweiten Bündnisses zur Förderung des Hirseanbaus (Millet Network of India), war im März 2014 in den Senegal gereist, um sich mit senegalesischen Saatgut-Expertinnen, also bäuerlichen Kolleg:innen auszutauschen.

ASW-Partner in Indien und Westafrika propagieren Hirse auch aus Nährstoff-Perspektive

Ein prominentes Thema war dabei die Hirse. Denn den Bäuer:innen beider Länder macht die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel schon lange zu schaffen. Und die bäuerlichen Expert:innen wissen, dass diverse Hirsesorten von Ragi bis Sorghum in vielen Teilen Westafrikas und Südindiens die Ernährung und Versorgung mit Nährstoffen sichern können.

Aktuell tuen sich in Indien, wie wir jüngst von unserer Partnerin Rukmini Rao erfuhren ( wir waren mit ihr im Juni auf Deutschlandrundreise), die Frauen des Bäuerinnennetzwerkes „All India Millet Sisters Network“ mit guter Öffentlichkeitsarbeit und weitergehenden Forderungen zugunsten des Hirseanbaus hervor. Für sie ist das UN-Jahr der Hirse eine wichtige Anerkennung ihrer landwirtschaftlichen Arbeit. Darüber hinaus fordern sie aber auch Unterstützung mit Substanz: zum Beispiel die Versicherung ihrer Ernten und weitere materielle Förderung hirseproduzierender Gemeinschaften.

Ansonsten gibt es noch etliche ASW-Partnerorganisationen in Indien und Westafrika, die schon seit Jahrzehnten auf den Anbau von Hirse setzen. Neben der erwähnten Deccan Development Society (Indien, Telangana) sind das z.B. APFG in Burkina Faso (Hirsebier), OADEL in Togo (Brot auf Basis von Sorghum- und Sojamehl) und in Indiens Bundesstaat Tamil Nadu die NGO CENTREREDA

 

Die ASW finanziert die Arbeit ihrer Partner im globalen Süden zum überwiegenden Teil durch Spenden. Wenn Sie die Projekte unser Partner in Indien und die Arbeit der ASW unterstützen möchten, klicken sie hier: