TOGO
Das Dorf Djékoté liegt in der in der Meeresregion von Togo und gehört zur Präfektur Vo. Die Menschen dort leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und bauen Mais, Maniok und Gemüse an. Maniok ist das regionale Grundnahrungsmittel. Verschiedene traditionelle Gerichte werden aus Maniok zubereitet und die Ernährungssicherheit der Bevölkerung hängt direkt vom Anbau dieser Wurzelpflanze ab.
Eine besondere Rolle spielen dabei die Frauen. Ihnen obliegt nicht nur der Anbau, sondern auch die Verarbeitung der Wurzel zu Mehl sowie die Zubereitung der Mahlzeiten. Die meisten von ihnen produzieren kleine Überschüsse und können aus der Vermarktung ein zusätzliches Einkommen beziehen.
Wichtige Arbeitserleichterung durch Maniokmühlen
Doch die Verarbeitung von Maniok ist eine schwere Arbeit. „Es dauert Stunden, um den Maniok mit Steinen zu zerkleinern, da wir keine Mühle im Dorf haben, und noch mehr Stunden, um Totholz zum Kochen zu suchen.“ So beschreibt ATISSO Sossi, Mitglied der Frauengruppe in Djekote, ihre täglichen Mühen.
Dazu kommen gesundheitliche Probleme bei den Frauen. „Der Rauch, den man regelmäßig stundenlang einatmet, kann eine Ursache dafür sein“, vermutet AGBOKA Agbidohoin, Vorsitzende der Frauengruppe.
Die Frauengruppe von Djékoté hat daher mit Unterstützung der Organisation OPED eine Verarbeitungsanlage mit einer Maniokmühle aufgebaut und mit Mahl- und Pressgeräten ausgestattet. Sie wird mit Solarenergie betrieben. Ein Verwaltungskomitee aus 25 Frauen sichert den reibungslosen Betrieb der Anlage. Die Frauen des Dorfes, die sie nutzen, verbringen nun weniger Zeit mit dem Pressen und Mahlen und können trotzdem eine höhere Menge von qualitativ hochwertigem Maniok herstellen. Im Rahmen des Projekts wurde auch ein Raum eingerichtet, der als Treffpunkt und Arbeitsraum ausschließlich für Frauen dient.
Schulbauernhof für angepasste Landwirtschaft
Im Verwaltungsbezirk Gamé entsteht dank der Initiative verschiedener Bäuerinnen der Region zur Zeit ein neues OPED-Projekt. Ein Schulbauernhof soll Frauen die Möglichkeit geben, mit neuen Praktiken in Agrarökologie und Permakultur zu experimentieren und so ihren Anbau noch besser an die klimatischen Veränderungen anpassen.
Ziel ist dabei der Aufbau von mindestens fünf Genossenschaften mit durchschnittlich 30 Frauen, die gruppenweise Schulungen erhalten. Diese 150 Bäuerinnen werden von OPED dann gruppenweise, aber auch individuell bei der Verbesserung ihrer landwirtschaftlichen Praktiken auf ihren eigenen Feldern begleitet. Mit ihrem Know How und ihren zu erwartenden Erfolgen werden die Bäuerinnen auch auf die Bauern in ihrem Umfeld ausstrahlen, so dass OPED mit weiteren 600 Begünstigten rechnet.
Der Zusammenschluss als Genossenschaft wird die Frauen auch ökonomisch stärken. Denn als Gruppe werden sie ihre Produkte auch besser und teurer vermarkten können. Und das hat noch einen weiteren Effekt: Organisierte und ökonomisch erfolgreiche Frauen sind stärkere Frauen. Sie werden künftig auch im Dorf und in der Familie mehr zu sagen haben.
Mit Eingabe meiner E-Mail-Adresse willige ich ein, dass meine zuvor angegebenen Daten dazu genutzt werden dürfen, um mich noch individueller per Mail über Projekte der ASW zu informieren. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben, siehe www.aswnet.de/datenschutz. Diese Einwilligung kann ich jederzeit gegenüber der ASW widerrufen, z.B. über spenden(at)aswnet.de oder durch Austragen aus dem Newsletter.